Grund sei der heiße Sommer des vergangenen Jahres gewesen. »Die Zahl der betroffenen Kabs-Gemeinden hat sich innerhalb eines Jahres von 7 auf 16 mehr als verdoppelt«, sagte der wissenschaftliche Kabs-Direktor Dirk Reichle der Deutschen Presse-Agentur.
Die Problematik sei akut, betonte Reichle. Klimabedingt werde die Zahl der Tigermücken-Populationen weiter zunehmen, was das Thema möglicher Krankheitsfälle durch Dengue- oder West-Nil-Viren aufwerfe.
»Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und sagen: Über kurz oder lang wird die Mücke wegen des Klimawandels sowieso hier sein, sparen wir also Geld.« Man müsse »auf breiter Front« etwas tun.
»Auch ohne Viren bleibt die Asiatische Tigermücke eine extrem aggressive und lästige Stechmücke«, unterstrich Reichle. Sollte 2023 heiß und regenreich werden, könne der Verband die Bekämpfung nicht ohne Aufstocken des Personals leisten. »Hier sind wir unter anderem in guten Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg, weil die meisten Populationen dort vorkommen«, sagte er. »Und in unserem Sitz in Speyer erreichen uns zahlreiche Anfragen aus Baden-Württemberg.«
In der Kabs mit Sitz in Speyer - einem eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Verein - haben sich mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen.
Die Arbeit der Experten ist aufwendig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der Stechmücken tötet.
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