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Vater und zwei Radfahrer tot: Mann muss in Psychiatrie

Nach einer Amokfahrt in Mannheim, bei der ein Mann zwei Radfahrer totgefahren und zuvor in Rheinland-Pfalz seinen Vater umgebracht hat, muss der schuldunfähige 37-Jährige in eine Psychiatrie. Das entschied das Mannheimer Landgericht am Donnerstag in Abwesenheit des Beschuldigten, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der Mann könne gegen das Urteil Revision einlegen.

Prozess um Todesfahrt von Mannheim
Der Angeklagte sitzt neben seiner Anwältin Ute Mannebach-Junge im Verhandlungssaal. Foto: Uwe Anspach
Der Angeklagte sitzt neben seiner Anwältin Ute Mannebach-Junge im Verhandlungssaal.
Foto: Uwe Anspach

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten Totschlag, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. In dem sogenannten Sicherungsverfahren ging es darum, ob der an paranoider Schizophrenie leidende Mann dauerhaft in die Psychiatrie kommt. Die Fortdauer werde regelmäßig überprüft, sagte der Gerichtssprecher. Unmittelbar nach Verlesung der Antragsschrift Anfang März hatte das Landgericht die Öffentlichkeit von dem Verfahren ausgeschlossen.

Der Mann hatte im Juni vergangenen Jahres den Vorwürfen zufolge im rheinland-pfälzischen Ellerstadt erst seinen 69 Jahre alten Vater mit einem Küchenmesser erstochen und dabei auch einen Nachbarn verletzt. Dann floh er laut Staatsanwaltschaft im Auto Richtung Mannheim und rammte drei Radfahrer absichtlich. Eine 71-Jährige starb am Unfallort. Ihr 78 Jahre alter Mann erlag einige Wochen später seinen Verletzungen. Ein weiterer Radfahrer überlebte die Kollision schwer verletzt. Dann ließ der Mann sein Auto stehen und sprang in den Rhein. Die Wasserschutzpolizei rettete ihn kurz vor dem Ertrinken.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-149329/3