Der kriselnde Batteriehersteller Varta plant nach den zuletzt schwachen Geschäften für das kommende Jahr wieder mit einem spürbaren Umsatzwachstum. Hoffnung macht sich das Unternehmen unter anderem dank einer anziehenden Nachfrage nach Batteriespeichern. Derweil mache das Sparprogramm Fortschritte, und auch im zweiten Halbjahr erwartet Varta mehr Schwung durch saisonale Effekte und anlaufende Kundenprojekte. »Hinter uns liegt eine herausfordernde Zeit und wir haben noch viel Arbeit vor uns«, sagte Chef Markus Hackstein am Freitag in Ellwangen.
Sorgen um Billigkonkurrenz aus Asien, eine Nachfrageflaute infolge der Verbraucherzurückhaltung und hohe Energie- und Materialkosten haben dem Unternehmen schwer zugesetzt. Varta sah sich im Frühjahr zu einem Umbau gezwungen und kündigte infolge eines Sparprogramms die Streichung von weltweit rund 800 Stellen an. Bereits im vergangenen Jahr fiel unter anderem wegen hoher Abschreibungen ein deftiger Verlust an.
Nun fasst das Management um Hackstein aber wieder etwas mehr Zuversicht. So soll der Erlös 2024 dank anziehender Nachfrage insbesondere bei Batteriespeichern auf mindestens 900 Millionen Euro steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Für dieses Jahr hat Varta mit rund 820 Millionen Euro nur noch ein Plus gegenüber dem Vorjahr von etwa 1,6 Prozent einkalkuliert, vor allem weil die Nachfrage nach kleinen, wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Knopfbatterien schwach ist.
Im ersten Halbjahr fuhr Varta weiter tiefrote Zahlen ein, der Nettoverlust lag bei 110,4 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen kleinen Gewinn von 2,8 Millionen Euro ausgewiesen. Varta hatte bereits im Juli Eckdaten vorgelegt und dabei die Prognosen für 2023 erneut gesenkt. Der Gesamtumsatz fiel in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent auf 339 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei minus 6,8 Millionen Euro - ein Jahr zuvor war es noch ein operativer Gewinn von 68,9 Millionen Euro gewesen.
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