In Karlsruhe wird am Freitag vor dem Amtsgericht das Urteil erwartet gegen zwei Männer, die fast eine halbe Million Euro von mehreren Krankenkassen erschwindelt haben sollen. Ihre Masche: Sie reichten mittels eigens zu diesem Zweck gegründeten Scheinunternehmen Abrechnungen von nicht existenten Mitarbeitern ein. Über fingierte Gehaltszettel erschlichen sie sich so Lohnfortzahlungen und auch Krankengeld für die erfundenen Angestellten. Zum Teil gingen die beiden für Krankschreibungen auch selber zum Arzt und gaben sich als der angebliche Mitarbeiter aus, wie eine Gerichtssprecherin weiter sagte. Angeklagt sind die zwei 35 und 32 Jahre alten Männer wegen gewerbsmäßigen Bandencomputerbetrugs in mehr als 350 Fällen. (Az.: 1 Ls 710 Js 11240/19)
Es gehe dabei um mehr als 350 Fälle, wie es weiter hieß. Den Vorwürfen zufolge betrogen die Männer die Kassen zwischen 2015 und 2018 um insgesamt über 475 000 Euro. Der 35-jährige Haupttäter habe bereits gestanden. Der mitangeklagte 32-Jährige war laut Anklage sein Gehilfe und bestreitet die Vorwürfe. Ein weiterer Haupttäter sei im Zusammenhang mit dem Betrugsfall schon 2020 von einem Amtsgericht im hessischen Groß-Gerau zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.
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