Der Bahnbetreiber Go-Ahead kündigte unterdessen an, ab 1. April selbst auf der Strecke vom bayerischen Donauwörth nach Aalen in Baden-Württemberg fahren zu wollen. Auf dieser Strecke war es am Montagabend im Bereich Nördlingen zu dem Unglück gekommen.
Die Frau war bei einem Halt mit einer Hand in der Tür des Zuges eingeklemmt und dann von dem Zug mitgeschleift worden, bis das Zugpersonal eine Notbremsung einleitete. Die 39-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, ein Gutachter soll nun das Unglück untersuchen. Dabei geht es laut Polizei auch darum, mit welcher Sicherheitstechnik die Bahn ausgestattet war. Der Zug wurde von den Ermittlern sichergestellt.
Go-Ahead hatte im Dezember 2022 von der Deutschen Bahn (DB) die Strecken des sogenannten Augsburger Netzes übernommen, zu dem auch die Linie nach Aalen gehört. Da Go-Ahead wegen Personalmangels zunächst nicht alle Verbindungen selbst bedienen konnte, wurden DB Regio und die Weser Ems Eisenbahn GmbH (WEE) als Subunternehmer engagiert.
Der Unglückszug stammte laut Go-Ahead von WEE. Der Vertrag mit diesem Anbieter sei bereits am 3. März, also vor dem Unfall, zu Ende März gekündigt worden, berichtete Go-Ahead. Da Go-Ahead inzwischen mehr eigene Lokführer und Lokführerinnen habe, könne die Strecke nun selbst gefahren werden. Die restlichen Verbindungen will das Unternehmen spätestens ab 11. Juni von der DB-Tochter übernehmen.
Go-Ahead hat seit der Übernahme des fahrgaststarken Regionalnetzes durchgängig mit Zugausfällen und Verspätungen zu kämpfen. Im Dezember blieben nach Blitzeis zahlreiche der neuen Züge liegen, die mit den winterlichen Bedingungen nicht zurecht kamen. Aktuell kommt es auch wegen Bauarbeiten zu Ausfällen zwischen Augsburg und Donauwörth. Die Grünen haben beantragt, die »Qualitätsprobleme bei Go-Ahead« im Landtag in München zu behandeln.
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