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Unwetter richtet Schäden im Zollernalbkreis an

Bäche treten über das Ufer, Keller laufen voll, Straßen werden geflutet, Bewohner in ihren Häusern eingeschlossen. Unwetter haben vor allem im Zollernalbkreis für Chaos gesorgt.

Unwetter in Baden-Württemberg
Starkregen behindert die Sicht für Autofahrer. Foto: Andreas Rosar
Starkregen behindert die Sicht für Autofahrer.
Foto: Andreas Rosar

Wegen eines schweres Unwetters am Sonntag im Zollernalbkreis waren Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Durch starken Regen seien am Nachmittag in Balingen Bäche über die Ufer getreten und Straßen überflutet worden, sagte der Kommandant der Feuerwehr vor Ort, Florian Rebholz. Er berichtete von 80 Einsatzstellen, davon seien drei zeitkritisch gewesen, weil sich Menschen in Notlagen befunden hätten.

Die Gartenschau Balingen hat wegen des Unwetters um 15.00 Uhr ihre Pforten geschlossen, so Rebholz. Man habe das Gelände nicht evakuieren müssen, weil die Besucher wegen des Unwetters freiwillig gegangen seien. Verletzt wurde niemand.

Die Eyach ist über die Ufer getreten. Es handelt sich um einen Nebenfluss des Neckars. Der normale Pegel liege in Balingen bei 30 bis 60 Zentimeter, so Rebholz, am Sonntag stand er bei 2,08 Metern. »Alle fünf bis zehn Jahre haben wir so ein Starkregenereignis.«

Mehrere Familien hätten in Balingen nicht mehr ihre Häuser verlassen können, weil das Wasser die Gebäude umspült habe. Sie seien in obere Stockwerke geflüchtet, teils hätten sie dort ausgeharrt, teils seien sie mit Leitern aus den Gebäuden gebracht worden, so der Feuerwehrmann.

Der Feuerwehrkommandant geht von einem hohen Sachschaden aus. Viele Keller seien vollgelaufen. 240 Kräfte und 35 Fahrzeuge waren im Einsatz. Auch am Abend wurden in Balingen noch einzelne Keller abgepumpt. Das Wasser habe sich aber größtenteils zurückgezogen, berichtete er. Im Stadtteil Stockenhausen stand bis zum Abend ein Friedhof aber noch ein Meter tief unter Wasser.

Wegen Unwetterschäden zwischen Balingen und Albstadt-Laufen war auch die Bahnstrecke im Zollernalbkreis am Sonntag vorübergehend gesperrt worden. Es kam zu Verspätungen und Teilausfälle, teilte die DB Regio per Twitter mit. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei von Balingen nach Sigmaringen eingerichtet worden. Betroffen war der Interregio-Express 6. Am Abend teilte die Bahn mit, dass die Strecke wieder frei befahrbar sei.

In Esslingen hat ein Blitz in ein Haus eingeschlagen. Der Dachstuhl habe gebrannt, berichtete die Polizei Reutlingen. Der Sachschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.

Der Deutsche Wetterdienst hatte für Sonntagnachmittag vor schweren Gewittern und Starkregen in Baden-Württemberg gewarnt.

DB Regio BaWü

© dpa-infocom, dpa:230507-99-598527/4