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Unwetter im Zollernalbkreis: Schaden »sehr, sehr hoch«

Menschen waren in ihren Häusern gefangen, ein Friedhof stand unter Wasser und die Gartenschau musste kurzfristig schließen: Das Ausmaß des Unwetters in Balingen war massiv. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, war zunächst noch unklar. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Unwetter in Baden-Württemberg
Dunkle Gewitterwolken ziehen über den Himmel. Foto: Andreas Rosar
Dunkle Gewitterwolken ziehen über den Himmel.
Foto: Andreas Rosar

Nach dem schweren Unwetter mit Überschwemmungen in Balingen (Zollernalbkreis) ist das Ausmaß der Schäden noch nicht zu beziffern. Der Schaden sei »sehr, sehr hoch«, sagte Feuerwehrkommandant Florian Rebholz am Montag. Das liege vor allem an den vielen Kellern, die mit dem verunreinigten Wasser vollliefen. Die Wassermassen hatten einige Menschen in ihre Häuser eingeschlossen, Lebensgefahr bestand nach Einschätzung der Einsatzkräfte aber nicht.

Auch die Stadt Balingen rechnet mit hohen Schäden. Die bisherigen getroffenen Vorkehrungen, ob organisatorisch oder baulich, hätten gegriffen, betonte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage. Das Hochwasserschutzmanagement werde »laufend aktualisiert und eruiert«.

Die Feuerwehren aus Balingen und Umgebung waren nach eigenen Angaben am Sonntag über 80 Mal im Einsatz, hauptsächlich, um das Wasser aus Kellern abzupumpen. Dreimal wurde sie jedoch auch gerufen, weil das Wasser Menschen in ihren Häusern eingeschlossen hatte. Bis zu 250 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Manche von Ihnen waren bis Mitternacht damit beschäftigt, einen vollgelaufenen Friedhof und den Keller einer Kirche abzupumpen.

Die Gartenschau in Balingen konnte am Montag bereits wieder ihre Pforten öffnen. Am Montagmorgen hieß es zuerst, dass noch ein paar Aufräumarbeiten anstünden und einige Bereiche abgesperrt blieben. Ab Mittag konnte die Gartenschau wieder uneingeschränkt öffnen.

Der Deutsche Wetterdienst hatte für Sonntagnachmittag vor schweren Gewittern und Starkregen in Baden-Württemberg gewarnt. Wegen des starken Regens waren in Balingen Bäche über die Ufer getreten und Straßen überflutet worden. Die Eyach - ein Nebenfluss des Neckars - war mit einem Pegelstand von 2,08 Metern weit über dem normalen Stand von 30 bis 60 Zentimetern.

Die Deutsche Bahn berichtete am Sonntag von Verspätungen und Teilausfällen. Wegen Unwetterschäden zwischen Balingen und Albstadt-Laufen war die Bahnstrecke im Zollernalbkreis am Sonntagabend vorübergehend gesperrt.

In Esslingen hat das Unwetter zudem für einen Dachstuhlbrand gesorgt. Dort war ein Blitz in ein Haus eingeschlagen, wie die Polizei Reutlingen mitteilte. Die Feuerwehr musste das Dach teilweise abdecken, um die Glutnester zu löschen. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wurde auf 100 000 Euro geschätzt.

Heftiger Starkregen hatte auch im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz für einige überschwemmte Straßen, Keller und Hangrutsche gesorgt. Rund 250 Einsatzkräfte waren in der Nacht zu Montag in der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf im Einsatz. Verletzt wurde demnach zunächst niemand. Rund 30 evakuierte Menschen kehrten am Montagmorgen wieder zurück in ihre Häuser.

DB Regio BaWü

© dpa-infocom, dpa:230508-99-603462/5