Am Ende einer emotionalen Woche kehrte bei den Basketballern von ratiopharm Ulm das Lachen zurück. Unmittelbar nach dem überraschenden Finaleinzug war Ende der vergangenen Woche der langjährige Teambetreuer Andreas Klee völlig unerwartet gestorben. In Andenken an den »Kutscher«, wie Klee nur genannt wurde, hatten die Ulmer am Freitagabend in Bonn dessen Foto auf die Aufwärmshirts gedruckt. Vor dem Ulmer Fanblock hing ein großes Transparent »Andi RIP«.
»Basketball ist Entertainment. Aber das rückt in so einem Moment natürlich komplett in den Hintergrund«, sagte Ulms Trainer Anton Gavel nach dem ersten Finale bei den Telekom Baskets Bonn. Das 79:73 im Bonner Telekom Dome widmeten die Ulmer daher ihrem langjährigen Wegbegleiter. »Er war immer für uns da. Das war das Mindeste, was wir heute tun konnten«, sagte Thomas Klepeisz.
Sportlich brachte der überraschende Erfolg das Überraschungsteam der Liga einen ersten Schritt in Richtung erster deutscher Meisterschaft. Nachdem die Ulmer in den Runden zuvor Titelverteidiger Alba Berlin und Bayern München ausgeschaltet hatten, fügten sie nun auch Champions-League-Sieger Bonn die erste nationale Heimniederlage der Saison zu.
Gavel war aber sofort bemüht, keine allzu große Euphorie aufkommen zu lassen. »Es ist nur ein Teilerfolg, nur ein erster Sieg«, sagte der frühere Nationalspieler. Spiel zwei findet am Sonntag (18.00 Uhr/Magentasport) erneut in Bonn statt. Für die Meisterschaft sind drei Siege nötig. Sowohl für Bonn als auch für Ulm wäre es die erste Meisterschaft.
Liste bisheriger deutscher Meister
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