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Turbulenzen beim KSC: Siegmund-Schultze gibt sich gelassen

Der Präsident versucht vor der brisanten Mitgliederversammlung des Karlsruher Fußball-Zweitligisten, Ruhe auszustrahlen. Den Abwahlantrag gegen sich nimmt er nicht persönlich.

Holger Siegmund-Schultze
Holger Siegmund-Schultze, Präsident des Karlsruher SC, spricht bei einer Veranstaltung. Foto: Christoph Schmidt/DPA
Holger Siegmund-Schultze, Präsident des Karlsruher SC, spricht bei einer Veranstaltung.
Foto: Christoph Schmidt/DPA

Präsident Holger Siegmund-Schultze sieht seinem Abwahlantrag bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung des Karlsruher SC gelassen entgegen und versucht, in der aktuellen Führungskrise des Fußball-Zweitligisten Ruhe auszustrahlen. »Das ist eine inhaltliche Frage. Das hat ja nichts meiner Person zu tun, die Leute kennen mich ja persönlich gar nicht«, sagte Siegmund-Schultze der Deutschen Presse-Agentur. »Daher muss man so etwas auch auf die Rolle reduzieren, die man innehat. Das ist für mich völlig in Ordnung.«

Neben Siegmund-Schultze sehen sich bei der Mitgliederversammlung am Montag auch Vizepräsident Martin Müller sowie die Beiratsmitglieder Christian Fischer und Thomas Hock Abwahlanträgen gegenüber. Seit Monaten gibt es in der Führungsriege des KSC einen offenen Streit. Auslöser war die Freistellung des ehemaligen Sportgeschäftsführers Oliver Kreuzer am 1. April. »Man merkt, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, für die Mitglieder eine inhaltliche Tragweite haben«, sagte Siegmund-Schultze, der die Abberufung unterstützt hatte. Im Beirat kam es durch die Entscheidung in der Causa Kreuzer zum Bruch.

Der gesamte Club befinde sich in einem Entwicklungsprozess, sagte Siegmund-Schultze angesprochen auf die jüngsten Querelen. Davon sei eben auch der sportliche Bereich betroffen. »Logischerweise ist das ein emotionaleres Thema, als wenn es um Geld geht«, sagte er. »Ich sehe in den Anträgen eher die Frage, ob der Weg, den der KSC gerade geht, von den Mitgliedern inhaltlich mitgetragen wird.«

Beim Heimspiel des KSC gegen den 1. FC Nürnberg (4:1) am vergangenen Sonntag traten die Emotionen, die den Verein derzeit begleiten, offen zutage. Richard Einstmann, Vorsitzender des Unternehmer-Netzwerks »KSC Freundeskreis«, das den Club unterstützt, habe KSC-Vizepräsident Müller geohrfeigt, berichtete zunächst der SWR. »Wir haben zu kräftig gefeiert, und dann ist mir leider die Hand ausgerutscht«, erklärte Einstmann anschließend den »Badischen Neuesten Nachrichten« (Mittwoch). Er habe einen Fehler gemacht und schäme sich dafür. Als Vorsitzender des Freundeskreises ist er inzwischen zurückgetreten.

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