Der Befreiungsschlag der TSG 1899 Hoffenheim in der Europa League ist nach Ansicht von Kapitän Oliver Baumann ein Zeichen dafür, dass »es stimmt« zwischen Trainer Pellegrino Matarazzo und seinen Spielern. »Normalerweise ist die Mannschaft ein Spiegelbild. Wenn du dich hängenlassen würdest, dann hätten wir so ein Spiel nicht machen können«, sagte der Torhüter nach dem 2:0 gegen Dynamo Kiew. »Die Fans stehen hinter Rino, wir folgen ihm - das spricht für sich.«
Nachdem die kriselnde TSG in der Fußball-Bundesliga zuletzt eine 3:0-Führung in Unterzahl aus der Hand gegeben und noch 3:4 gegen Werder Bremen verloren hatte, waren die kritischen Stimmen gegenüber dem Coach lauter geworden. »Er ist schon eine arme Sau. Wenn man so etwas lesen muss, das tut man nicht gerne«, sagte Baumann.
Der 34-Jährige, der vor dem Anpfiff für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden war, hofft auf eine Fortsetzung des Formanstiegs am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) im baden-württembergischen Landesduell beim VfB Stuttgart. »Es geht immer um die Entwicklung und da musst du Schritt für Schritt vorwärtskommen. Das war so ein Entwicklungsschritt«, sagte Baumann über die Begegnung gegen den ukrainischen Topclub, gegen den Adam Hlozek doppelt getroffen hatte (22./60.).
Matarazzo fühlt sich geschätzt
Matarazzo erklärte, dass er die Rufe der Fans positiv wahrgenommen habe. »Es ist doch klar, dass man Gefühle hat und es tut einfach gut, das Gefühl zu haben, dass man gewollt ist und geschätzt wird«, sagte der 46-Jährige.
Gegen Kiew verzichtete der Coach auf Mergim Berisha aus disziplinarischen Gründen. Ob der Angreifer in Stuttgart wieder zum Aufgebot gehören wird, ließ Matarazzo offen. »Ich habe mich dazu entschieden, ihm eine Pause zu geben, um sich zu orientieren. Ich erwarte einen respektvollen Umgang und es gibt Grenzen, die man nicht übertreten darf«, sagte der Italo-Amerikaner. »Ich gehe davon aus, dass er bald wieder zu uns stoßen kann. Aber es liegt auch an Mergim.«
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