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Trend zur Elektromobilität beflügelt Geschäfte von Dürr

Beim Maschinenbauer Dürr brummt das Geschäft - vor allem mit der Autoindustrie. Dennoch will das Unternehmen seine Abhängigkeit von der Branche reduzieren. Wachsen will es vorrangig in anderen Bereichen.

Dürr AG - Jahreszahlen
Das Logo der Dürr AG ist an der Fassade des Hauptsitzes des Unternehmens zu sehen. Foto: Marijan Murat
Das Logo der Dürr AG ist an der Fassade des Hauptsitzes des Unternehmens zu sehen.
Foto: Marijan Murat

Der Maschinenbauer Dürr hat wegen seines starken Geschäfts mit der Autoindustrie 2022 neue Bestmarken bei Umsatz und Auftragsvolumen erzielt. Die Erlöse wuchsen nach vorläufigen Zahlen um 22 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen (Landkreis Ludwigsburg) am Donnerstag mitteilte. Der Auftragseingang habe im vergangenen Jahr erstmals über fünf Milliarden Euro gelegen, sagte Vorstandschef Jochen Weyrauch in Stuttgart. Unterm Strich stand ein Gewinn von 134,3 Millionen Euro und damit rund 58 Prozent mehr als 2021.

Vor allem die Nachfrage nach Produktionstechniken für Elektroautos kurbelte das Geschäft des Herstellers von Lackieranlagen an. Der Auftragseingang im Bereich E-Mobilität sei um 40 Prozent gestiegen auf mehr als 1,1 Milliarden Euro, sagte Weyrauch.

Bei der Produktion von Elektroautos spiele nicht nur der Unterschied beim Antrieb eine Rolle, erklärte Weyrauch. Es kämen auch andere Lackier- und Trocknungsprozesse zum Einsatz. Denn die Karosserien seien anders aufgebaut als bei Verbrennermodellen. Sie seien an den Stellen stärker, wo die Batterie eingebracht werde, sodass dort andere Trocknungsarten besser funktionierten. Außerdem lackiere man die Wagen zum Teil in zwei Farben, um ihre Silhouette eleganter wirken zu lassen. Dies sei für Dürr ein zusätzliches Geschäft.

Bis 2030 plant der Dürr-Konzern jedoch, den Anteil der Automobilindustrie am Geschäft von etwa 45 Prozent auf etwa 30 Prozent zu reduzieren. »Wachsen wollen wir in einem anderen Verhältnis«, sagte Weyrauch. Die Anteile von neuen Geschäftsfeldern wie Batterieproduktion, Medizintechnik und Bauelementen für Holzhäuser sollen größer werden.

Schon in den letzten Jahren profitierte Dürr von der allgemeinen Konjunkturerholung. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern noch höhere Umsätze von 4,5 Milliarden bis 4,8 Milliarden Euro.

Die endgültigen Zahlen sollen am 16. März veröffentlicht werden.

Dürr AG

© dpa-infocom, dpa:230223-99-704796/5