Hintergrund ist ein sogenannter Redispatch - ein Eingriff in die Stromerzeugung, um Engpässe zu vermeiden. Im Norden werde im Laufe des Tages ein so hohes Windaufkommen erwartet, dass die Übertragungskapazität in den Südwesten nicht ausreicht, erläuterte eine Sprecherin. »Das ist wie ein Stau auf der Autobahn.« Zur Deckung des Redispatch-Bedarfs in Baden-Württemberg sollten dann mehr als 500 Megawatt Kraftwerksleistung aus dem Ausland bezogen werden. Mit einem angepassten Stromverbrauch könnten aber auch Bürgerinnen und Bürger einen aktiven Beitrag leisten, das Stromnetz stabil zu halten.
Redispatch-Maßnahmen gibt es immer mal wieder in unterschiedlichem Ausmaß. »Der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie und die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wirken sich auf die Lastflüsse im Netz aus und führen dazu, dass Netzbetreiber häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen müssen«, heißt es bei der Bundesnetzagentur. Da der Netzausbau noch nicht so weit ist, gibt es häufiger Ungleichgewichte zwischen der hohen Erzeugung von Strom etwa aus Windkraft im Norden und dem Verbrauch im Süden.
Für Verbraucher und Verbraucherinnen hat TransnetBW die App »StromGedacht« entwickelt: Sie zeigt für Sonntag tagsüber »Gelb« und rät somit, den Stromverbrauch vorzuziehen oder zu verschieben. Um 17.00 Uhr wird die Ampel »Rot«. Das bedeutet: Verbrauch reduzieren.
Das hat auch Folgen für den Geldbeutel: Denn die Kosten für den Redispatch werden den Angaben zufolge über die Netzentgelte umgelegt und kommen so über die Stromrechnung beim Endverbraucher an.
Bundesnetzagentur über Redispatch
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