Nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz hat Trainer Rüdiger Rehm die Mannschaft des Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim auf schwere Wochen eingeschworen. »Wir sind in einer kritischen Situation, aber in keiner, die wir nicht lösen können«, sagte Rehm zwei Tage vor dem Auswärtsspiel der Kurpfälzer am Freitag (19.00 Uhr) beim Aufsteiger SpVgg Unterhaching. Erstmals seit dem Aufstieg 2019 ist der SVW als Tabellen-17. in den Tabellenkeller gerutscht, daher wird es im Umfeld des ehemaligen Bundesligisten zunehmend unruhig.
Rehm und Sportchef Tim Schork ist es im Sommer nicht gelungen, die Schwachstellen in der Defensive zu beheben. Bislang schafften es die Mannheimer in keiner der zwölf Ligapartien, ohne Gegentreffer zu bleiben. Schon in der Vorsaison war die Abwehr mit 65 Gegentoren löchrig gewesen.
Gleichzeitig leiden die Waldhöfer in der Offensive unter einem deutlich spürbaren Qualitätsverlust. Die Abgänge von Dominik Martinovic (SV Elversberg), Marten Winkler (Hertha BSC), Adrien Lebeau (Stade Brest) und Marc Schnatterer (Karriereende) konnten nicht kompensiert werden.
Doch nicht nur sportlich ist der Club ins Taumeln geraten, auch wirtschaftlich treten die Mannheimer zumindest auf der Stelle. Sie sind der einzige Drittligist, der die Werbeflächen am Trikotärmel und am Rücken bisher nicht vermarkten konnte. Dadurch fehlen finanzielle Mittel, um den Kader zu verstärken. Das sorgt in der Summe für schlechte Stimmung, die zuletzt bei der 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund II durch Pfiffe der Fans dokumentiert wurde. Es war die vierte Partie der Rehm-Elf nacheinander ohne Sieg.
Eine Reaktion der Vereinsführung ist bislang ausgeblieben. Präsident und Mäzen Bernd Beetz, der seit 2016 viel Geld in den Club gesteckt hat, ließ über einen Medienberater ausrichten, derzeit nicht für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen.
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