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»Totaler Leere« folgt Blick nach vorn: SVS plant für 3. Liga

Die Chance des SV Sandhausen, den Zweitliga-Abstieg zu verhindern, war schon vor dem 0:1 in Heidenheim nur noch gering, die Trauer dennoch groß. Doch der Vereinschef arbeitet schon an der Rückkehr.

1. FC Heidenheim - SV Sandhausen
Schiedsrichter Benjamin Brand (l) zeigt Sandhausens Alexander Esswein (r) dessen zehnte Gelbe Karte. Foto: Stefan Puchner
Schiedsrichter Benjamin Brand (l) zeigt Sandhausens Alexander Esswein (r) dessen zehnte Gelbe Karte.
Foto: Stefan Puchner

Als die Spieler des SV Sandhausen sich noch der Trauer über den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga hingaben, richtete Präsident Jürgen Machmeier den Blick schon nach vorn. In der 3. Liga werde es einen »kompletten Neustart« geben, kündigte er am Samstag nach dem 0:1 (0:0) beim 1. FC Heidenheim bei Sky an. Anfang der Woche werde vermutlich der Namen des neuen Sportdirektors verkündet. Auch mit der Kaderplanung sei man »schon sehr weit«, erklärte der 62-Jährige und gab sich zuversichtlich. »Die Tendenz ist in jedem Falle ein «Auf Wiedersehen 2. Liga!».«

Die Mannschaft des Schlusslichts wirkte zu diesem Zeitpunkt dagegen noch deprimiert und tief enttäuscht - auch wenn die Chance auf den Klassenverbleib vor dem Spiel nur noch sehr gering war. »Ich fühle eine totale Leere«, sagte der Stürmer Alexander Esswein. »Es ist ein harter Schlag.« Für den Torwart Patrick Drewes, der den Club verlassen wird, war es der »traurigste Moment« der Karriere. »Jetzt ist es rum«, sagte der 30-Jährige angesichts der sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag. 

Vor dem Spiel in Heidenheim und zum Abschluss zu Hause gegen den Hamburger SV, beides Aufstiegskandidaten, habe die Mannschaft »auf ein mittelgroßes Wunder hoffen« müssen, das aber nicht eingetreten ist, meinte Drewes. Über die gesamte Saison gesehen habe der SVS »zu viele Heimspiele hergeschenkt«. Das Tor von FCH-Profi Jan-Niklas Beste in der 68. Minute besiegelte den Abstieg dann endgültig.

Vereinschef Machmeier versicherte jedoch, er habe schon vor der Fahrt nach Heidenheim seinen »inneren Frieden geschlossen«. Auf der Ostalb habe man noch mal »einen guten Kampf abgeliefert« und es erfülle ihn »mit Stolz, was wir in den elf Jahren in der zweiten Bundesliga geleistet haben.« 

Als neuer Sportdirektor und damit Nachfolger des Mitte April freigestellten Mikayil Kabaca war in den Medien zuletzt mehrfach Matthias Imhof, aktuell Geschäftsführer bei Austria Klagenfurt, gehandelt worden. Der neue Manager sei jedenfalls »schon komplett eingebunden in die Planung«, erklärte Machmeier. Es gebe zudem »eine Shortlist, was den Trainer betrifft.« Interimscoach Gerhard Kleppinger werde dem Trainerteam erhalten bleiben. 

In der Mannschaft soll es einen großen personellen Umbruch geben. Nikolai Rehnen soll Drewes als Stammtorhüter ersetzen. Insgesamt werde man »sieben, acht Spieler aus dem jetzigen Kader halten – und nur die, die wir auch unbedingt halten wollen«, sagte Machmeier. »Wenn 80 Prozent der Spieler, die uns ihre Zusage gegeben haben, jetzt auch unterschreiben, haben wir ein stabiles Grundgerüst, auf dem wir die nächsten vier Wochen weiter aufbauen können.« Im Sommer beginnt dann der Neustart in der 3. Liga.

Tabelle 2. Bundesliga

Kader SV Sandhausen

© dpa-infocom, dpa:230520-99-762178/3