Diesmal konnte sich Hansi Flick aus nächster Nähe von den Qualitäten des Niclas Füllkrug überzeugen. Die öffentliche Diskussion, ob der Bundestrainer Werder Bremens Toptorjäger zur kommenden Winter-WM mit nach Katar nehmen sollte, dürfte weiter Fahrt aufnehmen. Beim 2:1 (1:1) zum Auftakt des 9. Spieltags der Fußball-Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim am Freitagabend avancierte Füllkrug mit seinem späten Siegtor und einer Vorlage zur 1:0-Führung einmal mehr zum Matchwinner der Hanseaten - und Flick schaute von der Tribüne aus zu.
»Fülle ist gerade der beste Stürmer, den wir haben - in der Liga und auch der beste deutsche für mich«, sagte Bremens österreichischer Kapitän Marco Friedl nach dem etwas glücklichen Sieg in Sinsheim. »Es war mir klar, dass er trifft«, sagte der eingewechselte Leonardo Bittencourt über den Angreifer. »Er macht es seit Wochen gut.«
Bei acht Saisontoren steht Füllkrug schon und hat damit maßgeblichen Anteil am starken Start der Bremer. Der Aufsteiger ist bislang das beste Auswärtsteam der Liga und schob sich zumindest vorübergehend auf einen Champions-League-Platz vor. »Es war nicht unser bestes Spiel, aber über 90 Minuten war die Leistung okay«, resümierte Werder-Trainer Ole Werner. Manchmal sei sein Team eben auch »auf ein Quäntchen Glück angewiesen«. Und auf den nervenstarken Füllkrug.
Ganz cool verwandelte der 29-Jährige den Foulelfmeter in der 87. Minute und sicherte den Schlussphasen-Spezialisten aus Bremen damit die nächsten drei Punkte. Zuvor hatte Füllkrug mit einem schönen Doppelpass schon das zweite Saisontor seines kongenialen Sturmpartner Marvin Ducksch (18.) vorbereitet. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für die TSG, die ihre erste Heimniederlage der Saison kassierte, hatte Munas Dabbur (32.) erzielt.
Wie bereits nach dem furiosen 5:1 gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende sangen einige Werder-Fans auch nach dem Sieg gegen Hoffenheim schon vom Europapokal. Das zeige, dass »die Bremer doch ab und zu mal ein bisschen Humor haben«, sagte Coach Werner dazu. »Ich glaube, das ist eher so gemeint. Wir wissen alle, wo wir herkommen und wie die Rahmenbedingungen bei uns sind. Dafür macht es die Mannschaft aktuell überragend.« Allen voran Knipser Füllkrug.
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