Nach den Beben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit mindestens 22.000 Toten seien viele Orte noch gar nicht erreicht. »Das gesamte Gebiet, in dem es Schäden gibt, ist so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Es gibt Hilfe, aber sie ist bei weitem nicht ausreichend«, sagte der Experte.
»Wir sind in Syrien unter anderem in Aleppo aktiv«, sagte Klitsch-Ott. Es laufe dort schon seit Jahren ein Projekt für Bürgerkriegsopfer. Es gebe auch Kontakt mit einer Partnerorganisation im türkisch kontrollierten Teil Syriens, auch in Idlib. Dort habe man mit der Verteilung von Nahrungsmitteln und dem Aufstellen von Toiletten begonnen. »Idlib ist schwierig, da es nur einen Grenzübergang zur Türkei gibt. Der ist jetzt wieder auf. Es sollen weitere aufgemacht werden.«
Caritas International rate davon ab, Hilfsgüter in Deutschland zu beschaffen und dann in die Türkei zu transportieren. »Es sollte schon ein ganz konkreter und präziser Auftrag aus der Türkei vorliegen, beispielsweise von einem Bürgermeister. Mit unsortierten Hilfsgütern ist an Ort und Stelle häufig wenig anzufangen«, sagte Klitsch-Ott.
Online sei bereits mehr als ein Million Euro an Spenden bei der Hilfsorganisation zusammengekommen. »Wir rechnen damit, dass zusammen mit Banküberweisungen letztlich ein Betrag von mehreren Millionen erreicht werden dürfte«, sagte Klitisch-Ott. Die Spendenbereitschaft in Deutschland sei relativ hoch.
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