Sturmtief »Markus« hat auch in Baden-Württemberg gewirbelt und am Freitag mehrere Menschen verletzt. Auf dem Waldfriedhof in Aalen traf ein etwa zehn Meter langer abgebrochener Ast zwei Besucher einer Beerdigung. Eine 68-Jährige wurde nach Polizeiangaben »mittelschwer« und ihr 76 Jahre alter Ehemann leicht verletzt, beide kamen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus.
Umgestürzte Bäume verursachten zwischen Freiburg und Titisee eine Sperrung auf der Bahnstrecke der sogenannten Höllentalbahn. Bis zum Betriebsschluss am späten Freitagabend fuhr dort kein Zug mehr. Es werde geprüft, ob die Oberleitung beschädigt worden sei, sagte ein Sprecher. Ein Pendelverkehr mit vier Bussen wurde am Nachmittag zwischen Freiburg Hauptbahnhof und Titisee eingerichtet. Die Höllentalbahn verbindet Freiburg mit Orten im Schwarzwald. Sie gilt als die steilste Bahn Deutschlands.
Zwischen Freiburg und Villingen wurde ebenfalls der komplette Zugverkehr eingestellt. Auf der Regionalbahn-Strecke zwischen Hechingen und Sigmaringen sei ebenfalls ein Baum auf die Gleise gefallen, hieß es auf dem Twitter-Kanal der Bahn. Auf der Strecke zwischen St. Georgen und Konstanz fuhren Züge witterungsbedingt mit verminderter Geschwindigkeit. Auch hier gab es Verspätungen und Teilausfälle. Zwischen Karlsruhe und Basel kam es ebenfalls zu Beeinträchtigungen.
In fast allen Landesteilen hatten Polizei und Feuerwehren viel mit umgestürzten Bäumen zu tun. Die Sturmböen deckten in einem Hotel in Schwanau (Ortenaukreis) Teile des Dachs ab. In Baden-Baden stürzte eine etwa 15 Meter hohe Birke auf ein städtisches Gebäude. Die Bewohner kamen nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon.
In Haslach im Kinzigtal wehte der Sturm Blechteile auf ein Abstellgleis der Schwarzwaldbahn. Eine Gefahr für den Bahnverkehr bestand den Angaben zufolge nicht. Vor einem Bahnhof an der Autobahn 96 in Höhe Gebrazhofen (Kreis Leutkirch) knickte ein Strommast um.
Der Wasserschutzpolizei lagen am Nachmittag keine Berichte über wetterbedingte Einsätze am Bodensee vor. Insgesamt bewegte sich die Einsatzzahl von Polizei und Feuerwehr im Land im dreistelligen Bereich.
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