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Streit um Tampon-Spender: Nopper gesprächsbereit

Nach dem Streit um Tampon-Spender im Stuttgarter Rathaus hat sich Oberbürgermeister Frank Nopper trotz seiner scharfen Kritik offen für Gespräche mit den Befürwortern gezeigt. »Ein Oberbürgermeister kann sich nicht wie der Bundespräsident aus den Fragen des politischen Tagesgeschäfts raushalten«, verteidigte der CDU-Politiker seine Aussagen in einem Interview mit den »Stuttgarter Nachrichten« und der »Stuttgarter Zeitung« (Freitag). Er müsse sich als OB zwar positionieren, es sei aber auch seine Aufgabe, die verschiedenen Gruppen so weit wie irgend möglich zusammenführen. »Ich bin gerne bereit, nach dieser überhitzten Debatte auf alle Andersdenkenden im Gemeinderat zuzugehen«, sagte Nopper den Zeitungen.

Frank Nopper
Frank Nopper (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Marijan Murat
Frank Nopper (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Foto: Marijan Murat

Die Hygieneartikel sind im Rathaus sowohl in Damen- als auch Herrentoiletten verfügbar, was einen heftigen Schlagabtausch nicht nur im Gemeinderat ausgelöst hatte. Nopper hatte öffentlich erklärt, die Entscheidung des Gemeinderats nicht unterstützt zu haben. Er sei von vornherein gegen Tampon-Spender im Rathaus gewesen, weil es aus seiner Sicht nicht Aufgabe der Stadtverwaltung sei, den Bürgern mit Steuergeldern kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen, ließ er über seine Sprecherin mitteilen.

Er bedaure, »dass die Diskussion eine so hohe Emotionalität, Erhitzung und Dimension erfahren hat«, sagte Nopper nun den Zeitungen. Es sei ihm nicht um Tampons in Herrentoiletten gegangen, er sei vielmehr »aus Gründen der praktischen Umsetzbarkeit gegen solche Hygieneartikel in öffentlich zugänglichen Toiletten jedweder Art«.

© dpa-infocom, dpa:221027-99-286276/3