Die Einführung der Online-Plattform hatte vor einem Jahr für heftige Diskussionen gesorgt. Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sieht in dem Portal ein weiteres Instrument, um den Kampf gegen Steuerbetrüger zu verstärken. Damals, knapp einen Monat vor der Bundestagswahl, hatte es Kritik vor allem von Union und FDP an einem angeblichen Steuer-Pranger im Netz gehagelt.
Oberfinanzpräsident Stephan erläuterte, es gebe bei den Hinweisen auch Tipps nach dem Motto: »Mein Nachbar arbeitet schwarz. Der fährt einen dicken Mercedes, schaut mal nach.« Hierbei gehe es den Hinweisgebern aber vor allem um »Denunziationen«. Da fehle jeglicher Gehalt. »Das führt jetzt nicht zu irgendwelchen Ermittlungen.«
Zwischen Oktober und Dezember habe es 917 Anzeigen gegeben, von denen man 909 an die zuständigen Stellen für weitere Ermittlungen geleitet habe. Das Besondere an dem Portal sei ja, dass man versuche könne, digital in Kontakt mit dem anonymen Hinweisgeber zu treten, um weitere Informationen zu bekommen. Das sei in den drei Monaten aber nur bei einer kleinen zweistelligen Zahl von Fällen gelungen.
Eine offizielle Jahresbilanz soll im Oktober folgen. Wegen vieler Beleidigungen und unsinniger Eingaben zu Beginn habe man die Monate August und September herausgenommen.
Online-Zugang zur neuen Plattform
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