»Diese Propaganda gegen die freien Rechte der Bürgerinnen und Bürger eines anderen Landes, dieser Nationalismus, der willkürlich Gottes Willen für die imperialen Herrschaftsträume einer Diktatur in Anspruch nimmt, diese Haltung muss unseren Widerspruch finden«, sagte Steinmeier. »Auch hier in diesem Saal, auch hier in dieser Versammlung.« Man müsse die Taten aussprechen und anklagen. »Wir müssen nicht zuletzt als Christengemeinschaft uns bekennen zu der Würde und der Freiheit und zur Sicherheit der Ukrainerinnen und Ukrainer.«
An dem Kongress nehmen auch Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche teil. »Dass ihnen die Wahrheit über diesen brutalen Krieg und die Kritik an der Rolle ihrer Kirchenführung nicht erspart bleiben wird, meine Damen und Herren, das erwarte ich von dieser Versammlung«, sagte Steinmeier. Vorab hieß es, Dialog müsse sein. Aber Dialog sei kein Selbstzweck, mahnte das Staatsoberhaupt. »Dialog muss Unrecht zur Sprache bringen, muss Opfer benennen ebenso wie die Täter – und ihre Erfüllungsgehilfen.« Er dürfe nicht auf fromme Wünsche beschränkt und im Ungefähren bleiben, sonst werde er schlimmstenfalls zur Bühne für Rechtfertigung und Propaganda. Um welchen Dialog gehe es hier? »Das ist die Wahl, vor der diese Versammlung steht.«
Mitteilung zu Steinmeier und Kretschmann
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