Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt am Dienstag seinen Amtssitz für drei Tage nach Rottweil in Baden-Württemberg. Die älteste Stadt Baden-Württembergs ist nach Altenburg (Thüringen) und Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) die dritte Station seiner »Ortszeit Deutschland«. Laut dem Bundespräsidialamt steht Rottweil exemplarisch für eine Stadt zwischen Tradition und Moderne. Steinmeiers Ziele seien Orte, in denen wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Umbrüche besonders schmerzhaft und spürbar seien - aber zugleich erfolgreich bewältig wurden.
Um 11.45 Uhr am Dienstag ist nach einer Begrüßung durch Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß (parteilos) die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt geplant. Am Nachmittag (13.30 Uhr) will das Staatsoberhaupt unter anderem die jüdische Synagoge besuchen und mit Geflüchteten aus der Ukraine sprechen.
Nach der Erledigung seiner Amtsgeschäfte in einem Hotel geht es ab 17.30 Uhr zum Rottweiler Testturm für Hochgeschwindigkeitsaufzüge, wo auf der Besucherplattform ein Gespräch mit Bürgern geplant ist. Spatenstich für den umstrittenen Turm der Architekten Helmut Jahn und Werner Sobek war im Dezember 2014. Er misst 246 Meter und hat damit die Skyline der mittelalterlichen Stadt Rottweil maßgeblich verändert.
Rottweil liegt zwischen Stuttgart und Bodensee. In der Kleinstadt am Neckar leben rund 25.000 Menschen. Im Jahr 2021 feierten sie 1250 Jahre die urkundliche Ersterwähnung.
Am Mittwochmorgen besucht Steinmeier dann die Narrenzunft Rottweil, für den Nachmittag ist eine »Kaffeetafel« mit Bürgern geplant. Am Donnerstag schließlich findet im Mehrgenerationenhaus Kapuziner ab 12.00 Uhr die Ordensverleihung an verdiente Bürger aus dem Land statt.
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