Vor etwa einem Monat hatten sich Unbekannte Zugang zum IT-System der Stadt verschafft, Server verschlüsselt und dann die Kommune aufgefordert, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Dem war die Stadt nach Beratungen mit der Kripo Mannheim und der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) nicht nachgekommen. Eine explizite Lösegeldforderung habe es nicht gegeben.
Nach Ablauf der Frist waren vorwiegend interne Papiere ins Darknet gestellt worden. Es waren aber auch personenbezogene Auflistungen und Schriftstück darunter, wie die Sprecherin der Stadt im Rhein-Neckar-Kreis mit rund 15.000 Einwohnern sagte.
Der Verwaltungsbetrieb der Gemeinde ist immer noch eingeschränkt. Die Abteilungen wie Standesamt und Bürgerbüro seien überwiegend wieder per Mail erreichbar, aber noch nicht alle Mitarbeiter. »Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass jeder wieder sein persönliches Mail-Postfach erhält«, sagte die Stadtsprecherin. Telefonisch sei die Verwaltung nur ein Woche nach dem Angriff lahmgelegt gewesen. Die Kosten für die Beseitigung der Folgen der Straftat stehen noch nicht fest.
Die Datenpreisgabe durch Kriminelle habe in der Bevölkerung für Verunsicherung gesorgt, hieß es. Die meisten hätten aber Verständnis für den daraus resultierenden beeinträchtigten Verwaltungsbetrieb gezeigt.
© dpa-infocom, dpa:220516-99-308803/2