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Staatssekretärin informiert sich über Hindernisse

Während der Bau von Solaranlagen gut vorankommt, läuft es bei der Windkraft eher schleppend. Franziska Brantner, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, will sich nun in Stuttgart mit Unternehmen und Verwaltung beraten, woran es genau hakt.

Erneuerbare Energien
Die Sonne geht hinter Windrädern auf. Foto: Julian Stratenschulte/DPA
Die Sonne geht hinter Windrädern auf.
Foto: Julian Stratenschulte/DPA

Mit einem Praxis-Check will die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), am Freitag herausfinden, wo es beim schnellen Ausbau der Windenergie hakt. In Stuttgart trifft sie sich dafür mit Vertretern aus Unternehmen und der Verwaltung, um »etwaige weitere Hemmnisse in der Phase der Genehmigung von Windenergieanlagen zu eruieren und mögliche Ansätze für unbürokratischere Lösungen anzugehen«, wie es im Vorfeld vom Bundeswirtschaftsministerium hieß. Davon erhofft sich Brantner weitere Anhaltspunkte dafür, wie der Ausbau der Windkraft beschleunigt werden könnte.

Neben den Gesprächen mit den Expertinnen und Experten sind zudem zwei Termine bei Windkraftanlagen geplant. So besichtigt die Staatssekretärin zum einen die Baustelle des Windparks Königseiche bei Ebersbach an der Fils (Landkreis Göppingen). Außerdem ist ein Besuch eines Testfelds für Windkraft am Rande der Schwäbischen Alb bei Geislingen an der Steige vorgesehen.

Insgesamt waren laut Umweltministerium in Baden-Württemberg Stand Ende September 770 Windenergieanlagen in Betrieb. Im Jahr 2023 wurden bis dahin zehn Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Genehmigt wurden in diesem Jahr bis zu diesem Zeitpunkt 43 Windenergieanlagen.

Der Praxis-Check wird den Angaben zufolge gemeinsam mit dem baden-württembergischen Staatsministerium durchgeführt. Mit der Einrichtung einer Taskforce hatte die Landesregierung 2021 auf den schleppenden Ausbau der Windkraft reagiert. Ein Gremium aus Fachleuten und Amtsleitern sollte Vorschläge erarbeiten, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg zu beschleunigen und vor allem Planungsverfahren für Windkraftanlagen zu verkürzen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte die Ergebnisse der Taskforce, die inzwischen ihre Arbeit beendet hat, im Juni gelobt. Die Projektgruppe könnte seiner Einschätzung nach auch als Vorbild dienen. »Das kann durchaus eine Blaupause sein für andere Infrastrukturprojekte«, sagte der Grünen-Politiker. Die Dauer einer Genehmigung für ein Windrad sei von einst sieben Jahren halbiert worden, es würden deutlich mehr Flächen für die Windenergie bereitgestellt.

© dpa-infocom, dpa:231019-99-627130/2