STUTTGART. Die Südwest-SPD, die Bildungsgewerkschaft GEW und der Landeselternbeirat wollen nach der kurzfristigen Absage der Öffnung von Kitas und Grundschulen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann über die weitere Schulstrategie in der Corona-Pandemie sprechen. In einem Brief an den Regierungschef von diesem Donnerstag bittet SPD-Landeschef Andreas Stoch um einen zeitnahen Termin. Die zuständige Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wird nicht erwähnt. Stoch sagte der dpa, der Rückzieher bei der Öffnung wegen des Auftauchens einer Virusmutation in einer Freiburger Kita sei ein »Super-Gau« für die grün-schwarze Regierung.
Die SPD hatte zuletzt einen Runden Tisch mit Lehrern, Eltern und Schülern organisiert. Danach hatte Stoch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kommunikatives und organisatorisches Versagen vorgeworfen. In dem Brief heißt es mit Blick auf den Runden Tisch: »Bemängelt wurde in diesem Kreis vor allen Dingen die mangelnde Kommunikation von Seiten des Kultusministeriums bei der erfolgreichen Bewältigung der Pandemie.« In dem Gespräch mit Kretschmann wolle man darüber sprechen, wie man »sichere Bildung und sichere Schulen unter Pandemiebedingungen organisieren« könne.
Stoch ist Eisenmanns Vorgänger als Ressortchef im Kultusministerium und einer ihrer schärfsten Kritiker. Zudem führt er die SPD als Spitzenkandidat in die Landtagswahl am 14. März und setzt dabei auf eine Wiederauflage von Grün-Rot, die aber laut Umfragen rechnerisch bisher nicht möglich wäre. Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU. (dpa)