Bald ist wieder Spargelzeit: Noch ist das Edelgemüse aus Baden-Württemberg nicht zu haben, aber die Landwirte bereiten sich auf die neue Saison vor. Vor Ostern erwartet der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer »erste Mengen« der Stangen, wie Vorstandssprecher Simon Schumacher in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) mitteilte. »Ich glaube es wird eine gute Saison.«
Die Trockenheit und auch die Sonne im vergangenen Jahr hätten dafür gesorgt, dass die Pflanzen gesund durch Winter gekommen seien und nun gut austrieben. Außerdem habe die Sonne in den letzten Wochen dazu beigetragen, dass sich der Spargel unter den Folientunneln gut entwickle. »Im April wird es dann relevante Mengen geben. Dann auch in den Supermärkten.«
Das Edelgemüse gedeiht besonders gut in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte. In Baden-Württemberg wird das Gemüse hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut. Die Anbaufläche war in der Vergangenheit geschrumpft. Ein Sprecher des Agrarministeriums sagte: »Es wird davon ausgegangen, dass sich die Reduzierung der Fläche noch bis zu einem gewissen Grad fortsetzen und dann zu einer Stabilisierung führen wird.« Abzuwarten bleibe, inwiefern der Rückgang der Produktion durch Importe ausgeglichen werde.
Spargel wächst im Südwesten vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Die Anzahl der Betriebe geht seit Jahren zurück. Waren es 2014 noch 314 Unternehmen sind es 2022 nur noch 258 Betriebe gewesen, wie der Verband berichtete. Im letzten Jahr wurden seinen Angaben zufolge 9 591,5 Tonnen Spargel im Südwesten geerntet.
Der Preis für den diesjährigen Spargel werde sich im Mittel der letzten beiden Jahre einpendeln, sagte Schumacher. »Ein großen Einfluss hat auch das Wetter.« Er verwies zudem auf die steigenden Kosten für Energie und den erhöhten Mindestlohn. Im Südwesten werden seiner Einschätzung nach zwischen 5000 bis 6000 Saisonkräfte im Einsatz sein, um bei der Ente zu Helfen. Die ersten seien schon vor Ort. Ohne sie komme man nicht zurecht. Zwar gebe es erste Prototypen von Robotern für die Ernte. Doch die Entwicklung sei noch nicht so weit, um sie dauerhaft einzusetzen.
Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer
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