Dies sei umso ärgerlicher, als Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auf Einladung der Stadt an der Sitzung teilnehmen und die Sicht des Landes erläutern werde. Das Land braucht die Immobilie nach eigener Darstellung für den Maßregelvollzug, die Stadt bevorzugt eine universitäre Nutzung mitten in der romantischen Altstadt. Das Ministerium hat nach eigenen Angaben gegen die Verfügung der Stadt zur Einstellung der Baustelle Widerspruch eingelegt.
Das Land sei auf die ihm gehörenden Liegenschaften angewiesen, um genügend Plätze für die Unterbringung suchtkranker Straftäter zu schaffen, betonte das Ressort. Das Gebäude solle nur genutzt werden, bis im Sommer 2025 die bereits begonnenen Neubauten an den anderen Standorten fertig gestellt seien. Sonst bestehe die Gefahr, dass suchtkranke Straftäter mangels Unterbringungsmöglichkeiten auf freien Fuß gesetzt werden.
Die Arbeiten am Gebäudekomplex des ehemaligen Gefängnisses sind nach Auffassung des Ministeriums nur Instandsetzungsmaßnahmen. So würden beispielsweise neue Heizkörper, neue Sanitäranlagen und eine neue Elektrik eingebaut. Davon profitiere die Stadt auch bei der geplanten Nutzung durch die Universität. Die Stadt bestreitet, dass das Land für die Arbeiten keine Genehmigung braucht.
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