STUTTGART. Zunehmende Kurzarbeit, mehr Arbeitslose und Hartz-IV-Bezieher - das Landessozialgericht erwartet im Zuge der Corona-Pandemie steigende Fallzahlen. Präsident Bernd Mutschler sagte am Donnerstag in Stuttgart: »Die Krise in der Wirtschaft wird auch mit zeitlicher Verzögerung in der Sozialgerichtsbarkeit ankommen.« Als Beispiele nannte er juristische Streitigkeiten über die Höhe von Arbeitslosen- oder Insolvenzgeld und die Wiederaufnahme der vorübergehend ausgesetzten Vermögensprüfung bei neuen Hartz-IV-Empfängern.
Das Landessozialgericht musste im vergangenen Jahr weniger Fälle bearbeiten als im Jahr davor. 3124 Berufungen (Vorjahr: 3280) und 451 (Vorjahr: 498) Eilverfahren gingen ein. Hintergrund sei die stabile wirtschaftliche Lage gewesen. Die durchschnittliche Verfahrensdauer habe bei 11,6 (2018: 11,4) Monaten gelegen.
Das Gericht ist für das gesamte Sozialrecht zuständig und Berufungsgericht für Urteile der acht Sozialgerichte im Land. (dpa)