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Sommer bleibt nass und kühl: Juli-Bilanz überraschend

Gefühlt dominieren seit Tagen grauer Himmel, Regen und alles andere als sommerliche Temperaturen. Der Juli war nach Daten des Deutschen Wetterdienstes trotzdem zu warm in Baden-Württemberg.

Heftiger Regen
Menschen mit Plastik-Regenschutz gehen durch den Regen. Foto: Christoph Soeder/DPA
Menschen mit Plastik-Regenschutz gehen durch den Regen.
Foto: Christoph Soeder/DPA

Es bleibt wolkig und es bleibt nass: Regen dominiert in den kommenden Tagen die Wetterwoche in Baden-Württemberg. Vor allem im Odenwald, aber auch in einigen Regionen im Allgäu und im Schwarzwald kommt es am Dienstag nass herunter: Bis zum Abend erwartet der Deutsche Wetterdienst teils 24-stündigen Dauerregen mit Regenmengen zwischen 30 Litern im Odenwald und teils bis zu 80 Litern pro Quadratmeter im Schwarzwald. Dabei werden laut DWD wenig sommerliche Temperaturen zwischen 18 und 23, im Bergland zwischen 15 und 19 Grad gemessen.

Regen, Blitz und Donner halten die Meteorologen auch für Mittwoch für möglich bei nur leicht steigenden Temperaturen. Auch am Donnerstag und Freitag wird sich die Sonne kaum zeigen: Wolken, Schauer und Gewitter sagen die Wetterexperten voraus.

Die Temperaturen bleiben laut Vorhersage niedrig. »Bis zum Wochenende steuern wir dann sogar auf ein Temperaturminimum zu«, sagte Kai-Uwe Nerding vom DWD am Montag.

Regen, Blitz und Donner, aber auch die eher frischen Temperaturen vermitteln derzeit zwar einen anderen Eindruck, doch ist der Juli nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einmal mehr zu warm gewesen. Das Temperaturmittel lag mit 19,4 Grad Celsius um satte 2,3 Grad über dem Juli-Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD in seiner vorläufigen Bilanz. Damit sei der Südwesten im Juli nach Berlin auf Platz zwei der wärmsten Gebiete gelandet, hieß es nach der bisherigen Auswertung der rund 2000 DWD-Messstationen.

Das Wetter über den Monat verteilt zeigte laut DWD zwei gänzlich unterschiedliche Gesichter: »Es war den sehr sonnigen ersten beiden Monatsdekaden zu verdanken, dass der Juli bis zum Ende eine leicht überdurchschnittliche Sonnenscheindauer von 240 Stunden erreichte«, teilte der Wetterdienst mit Blick auf Baden-Württemberg mit. Bundesweit betrachtet sei der diesjährige Juli »zu warm, verbreitet nass und ausgewogen sonnig« gewesen.

Besonders ins Schwitzen kamen die Menschen am 9. Juli in Waghäusel-Kirrlach (Kreis Karlsruhe). Zwischen Heidelberg und Karlsruhe wurde die Höchsttemperatur von 38 Grad gemessen. Zwei Tage später zogen nach einem weiteren heißen Tag schwere Gewitter mit Sturm- und Orkanböen über den Süden hinweg. Friedrichshafen meldete dabei eine Windgeschwindigkeit von 129 Stundenkilometern.

»Im letzten Monatsdrittel ging der Hochsommer in eine nasse und kühlere Witterung über«, teilte der DWD weiter mit. Bis zum Ende des Monats rechnen die Offenbacher Experten in der Fläche mit 110 Litern Niederschlag pro Quadratmeter, in der Referenzperiode waren es hingegen 91 Liter. Vor allem im Allgäu und Schwarzwald kam es nass herunter, dort wurden bis zu 200 Liter gemessen.

Wetterprognose des DWD für Baden-Württemberg

Deutschlandwetter im Juli 2023

© dpa-infocom, dpa:230731-99-628902/3