Die Gegenspieler schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, Budu Siwsiwadse drehte zum Jubeln ab. Dank eines Last-Minute-Treffers des Georgiers hat der Karlsruher SC seine erste Saisonniederlage in der 2. Fußball-Bundesliga gerade noch verhindert. Die Badener kamen gegen den Aufstiegskandidaten Hamburger SV am Sonntag zu einem 2:2 (1:0). Fabian Schleusener hatte die Gastgeber vor 33 000 Zuschauern in der 14. Minute in Führung gebracht. László Bénes (61.) und Robert Glatzel (65.) drehten die Partie zugunsten des HSV. Dann erzielte Joker Siwsiwadse noch den späten Ausgleich (90.+5).
Er habe ihn »mit einem Auge durchhuschen sehen«, sagte Karlsruhes Rückkehrer Lars Stindl, der Siwsiwadse mit einem feinen Steckpass bedient hatte. Eine »sehr gute erste Halbzeit« mit nur »einer kleinen Schwächephase« hatte der KSC laut Stindl abgeliefert. Der Zähler sei »absolut verdient«, sagte sein Teamkollege Marvin Wanitzek. »Am Schluss können wir stolz auf uns sein. Wir haben alles dafür getan, dass wir in die Punkte kommen.« Vier sind es nun nach den ersten beiden Spieltagen. In der Tabelle liegen die Karlsruher damit auf Rang vier.
Der KSC begann stark und belohnte sich mit dem frühen 1:0 durch Schleusener, der völlig frei im Strafraum auftauchte und den Ball zentral im Tor versenkte. Die Gäste kamen erst Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel, zunächst aber nicht zu zwingenden Chancen. Nachdem Tim Rossmann das 2:0 für die Badener verpasst hatte (34.), scheiterte Hamburgs Torjäger Glatzel aus spitzem Winkel an Karlsruhes Torwart Patrick Drewes.
Nach dem Seitenwechsel schlug der vom früheren Karlsruher Jugendcoach Tim Walter trainierte HSV innerhalb weniger Minuten gleich zweimal zu. Zunächst verwandelte Bénes einen sehenswerten Freistoß. Kurz später brachte der Mittelfeldspieler den Ball flach und scharf in den Sechzehner, Glatzel hielt den Fuß rein - und traf zum 1:2. Der KSC drängte noch mal auf den Ausgleich - und schaffte ihn durch den eingewechselten Stürmer Siwsiwadse, der vorige Woche gegen den VfL Osnabrück (3:2) noch in der Startelf gestanden hatte, auf den allerletzten Drücker.
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