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Signal für Frieden: Osterfestspiele mit Petrenko

Festspiele unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs: Mit der Neuinszenierung von Peter Tschaikowskis Oper »Pique Dame« beginnen am 9. April die achten Osterfestspiele Baden-Baden. Bis zum Ostermontag stehen vier Opernaufführungen und fünf Abendkonzerte auf dem Programm. »In der aktuellen Situation erhalten die Festspiele eine neue Bedeutung. Dass wir russische Musik präsentieren, die friedlich und gemeinschaftlich von Menschen vieler Nationen interpretiert wird, kann als Signal für mehr Menschlichkeit und Frieden verstanden werden«, sagte Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa am Dienstag.

Kirill Petrenko
Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Foto: Monika Rittershaus
Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.
Foto: Monika Rittershaus

Dirigiert werden die beiden Opern »Pique Dame« und »Jolanthe«, eine Gala und ein Konzert vom Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, dem Russen Kirill Petrenko. »Wir möchten hier ein Beispiel dafür geben, wie man das ohne Vorbehalte auch in diesen Zeiten machen kann«, so Petrenko in einer Mitteilung des Festspielhauses.

Petrenko hatte am 25. Februar mit den Berliner Philharmonikern den Krieg scharf verurteilt: »Der heimtückische und völkerrechtswidrige Angriff Putins auf die Ukraine ist ein Messer in den Rücken der ganzen friedlichen Welt. Es ist auch ein Angriff auf die Kunst, die bekanntlich über alle Grenzen hinaus verbindet. Ich bin zutiefst solidarisch mit all meinen ukrainischen Kolleginnen und Kollegen und kann nur hoffen, dass alle Künstlerinnen und Künstler für Freiheit, Souveränität und gegen die Aggression zusammenstehen werden.«

An sich sollte die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko bei den Festspielen auftreten. Darauf wurde einvernehmlich verzichtet, wie es hieß. Netrebko steht in der Kritik, weil sie sich nicht eindeutig vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanzierte. Sie hatte sich gegen den Krieg ausgesprochen - aber nicht gegen Putin.

Festspielhaus Baden-Baden

Petrenkos Stellungnahme zum Krieg

© dpa-infocom, dpa:220322-99-626935/2