Es herrscht Uneinigkeit bei der TSG 1899 Hoffenheim. Torjäger Andrej Kramaric schrieb die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb nach der 3:4 (1:1)-Heimniederlage gegen den SC Freiburg ab, sein Trainer Sebastian Hoeneß gibt sich trotz der anhaltenden Talfahrt in der Fußball-Bundesliga weiter kämpferisch. »Wir haben fünf Punkte Rückstand und es sind noch sechs Zähler zu verteilen«, sagte der Coach am Samstagabend. »Wir müssen unseren Job machen, sonst haben wir keine Chance mehr.«
Kramaric sprach beim Fernsehsender Sky von einem Sinnbild der Saison. »Es tut weh«, sagte der Kroate. »Wir haben gegen Freiburg wieder richtig gut gespielt, aber sind jetzt Achter und haben fast keine Chance mehr, in der nächsten Saison in der Europa League zu spielen.« Ein Grund dafür seien die vielen Ausfälle, sagte Hoeneß.
Zwei Mini-Chancen haben die Hoffenheimer aber noch. Gleich am Samstag soll gegen den Champions-League-Anwärter Bayer 04 Leverkusen nicht nur die Leistung, sondern auch endlich wieder das Ergebnis stimmen. Zum Abschluss geht es dann nach Mönchengladbach. Auch die Borussia durchlebt eine schwierige Saison.
Die Formkurve spricht in beiden Spielen gegen die TSG. Schon seit sieben Partien und über eineinhalb Monaten ist sie sieglos. In dieser Zeitspanne holte nur der Tabellen-Vorletzte Arminia Bielefeld noch weniger Punkte.
Immerhin stimmt die gezeigte Moral im baden-württembergischen Landesduell den Coach zuversichtlich. Nach dem Rückstand durch Roland Sallai (23.) drehten Kramaric (32.) und Angelo Stiller (49.) das Spiel. Auch nach den drei Treffern von Christian Günter (50.), Lucas Höler (70.) und Woo-Yeong Jeong (73.) gab die TSG nicht auf. Der eingewechselte Sebastian Rudy verkürzte sechs Minuten vor dem Ende und in der Nachspielzeit vergaben Kasim Adams und Georginio Rutter den möglichen Punktgewinn, sodass Aufwand und Ertrag bei den Hoffenheimern am Ende mal wieder nicht zusammenpassten.
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