»Es fühlt sich total krass an. Und ziemlich unwirklich auch«, sagte Kazmaier. Dass die fünfte Medaille sogar die goldene war, sei »unglaublich. Das freut mich riesig. Aber ich bin so jung, ich habe noch so viel Zeit. Es wäre kein Beinbruch, wenn ich kein Gold geholt hätte.« Zudem dachte die 15-Jährige an ihre Eltern, mit denen sie via ARD-Schalte schon kurz nach dem Sieg sprach: »Das wird eine ganz harte Nacht für sie. Sie mussten um vier Uhr aufstehen, um das Rennen zu sehen. Und nun wird sicher noch lange gefeiert.«
Ihre drei Jahre ältere Zimmergenossin Leonie Walter, die in China Gold über die Biathlon-Mittelstrecke und dreimal Bronze gewonnen hatte, war am Samstag nicht am Start. Die dritte Deutsche, Johanna Recktenwald aus St. Wendel, belegte Rang fünf.
Auch wenn die 20-Jährige im Gegensatz zu den beiden noch jüngeren Kolleginnen zweimal als Vierte und dreimal als Fünfte knapp Medaillen verpasste, war sie zufrieden. »Es war ein krasses Erlebnis, coole Spiele. Es waren die ersten, da kommen ja hoffentlich noch viele«, sagte die Saarländerin, die erst vor sechs Jahren erstmals auf Langlauf-Skiern stand. »Ich habe ab und zu schon gehofft, vielleicht geht da was«, sagte sie über ihre Medaillen-Hoffnungen: »Aber nach so kurzer Zeit, die ich den Sport mache, bin ich sehr zufrieden.«
Linn Kazmaier bei Team Deutschland
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