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Sehnsucht nach Titel: Adler nehmen neuen Anlauf mit Lundskog

Die Trainersuche bei den Adler Mannheim ist zu Ende. Johan Lundskog übernimmt beim Club aus der Deutschen Eishockey Liga. Die neue Aufgabe des Schweden ist mit der Sehnsucht nach dem Titel verbunden.

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Eishockey-Pucks liegen im Torraum. Foto: Uwe Anspach
Eishockey-Pucks liegen im Torraum.
Foto: Uwe Anspach

Lächelnd nahm Johan Lundskog Platz und blickte in die Schar der Journalisten. Die Vorfreude auf seine bevorstehende Aufgabe war dem neuen Trainer der Adler Mannheim anzumerken. Für den 38 Jahre alten Schweden, der am Montag in der Arena des Clubs aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offiziell vorgestellt wurde, ist die Herausforderung aber auch mit Druck verbunden. Denn beim achtmaligen Meister sehnen sich viele nach dem ersten Titel seit 2019.

Lundskog ist derjenige, dem Sportchef Jan-Axel Alavaara es am meisten zutraut, diese Sehnsucht zu stillen. »Es war ein langer Prozess«, sagte Alavaara. »Wir haben mit vielen Trainern auf der ganzen Welt gesprochen. Es gab auch viele Diskussionen über die Philosophie und die Struktur des Teams. Am Ende haben wir die Entscheidung getroffen, dass Johan der Mann ist, der am besten zu dieser Organisation passt.«

Der Schwede, der mit gerade einmal 22 Jahren seine Trainer-Laufbahn begann, unterzeichnete in Mannheim einen Vertrag bis 2025. »Nicht jeder hat das Glück, ein guter Eishockeyspieler zu werden«, sagte Lundskog. Das habe er erkannt und sich deswegen sehr früh für einen anderen Weg entschieden. Er begann seine Laufbahn in der kanadischen Entwicklungs-Juniorenliga GMHL bei den Bradford Rattlers. Später arbeitete er in Schweden und in den USA. Als Assistenzcoach gewann er zweimal die Champions Hockey League. Zuletzt war er bis November 2022 für den SC Bern tätig, ehe er freigestellt wurde. 

Seither war Lundskog, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, vereinslos und weilte in Toronto bei seiner Frau und seinen drei Töchtern. »Es war ein hektisches Wochenende«, sagte er nun. Erst am Morgen war er in Deutschland angekommen. »Es fühlt sich großartig an, dass wir uns geeinigt haben. Ich bin sehr zuversichtlich.«

Unter Vorgänger Bill Stewart waren die Mannheimer in der abgelaufenen Saison ins Halbfinale eingezogen. Dort scheiterten sie am ERC Ingolstadt. 

Nach Claes-Göran Wallin, der die Saison 1989/90 als Trainer nicht beendete, und Olle Öst in der Spielzeit darauf steht mit Lundskog nun zum dritten Mal ein Schwede bei den Adlern hinter der Bande. Alavaara erhofft sich neue Impulse von seinem Landsmann - sowohl im Spiel als auch im Training.  »Wir wollen das Maximum aus den Spielern herausholen«, sagte Lundskog. »Es spielt keine Rolle, ob es ein junger Spieler oder ein erfahrener Spieler ist. Die Entwicklung hört nie auf und deswegen setzen wir auf die individuelle Entwicklung eines jeden Spielers. Davon profitiert dann die gesamte Gruppe.«

In die Kaderplanung war Lundskog schon länger eingebunden. »Wir hatten schon sehr lange einen großartigen Austausch über Spieler und den Spielstil«, sagte er. Die Adler-Verantwortlichen hatten sich für einen großen Umbruch entschieden und schon unmittelbar nach dem Halbfinal-Aus gegen Ingolstadt 17 Spieler verabschiedet. Über allem steht der Wunsch nach der ersten Meisterschaft seit 2019. Und dabei helfen soll nun Lundskog. Er wird aber auch an dieser Vorgabe gemessen.

Spielplan und Tabelle 2022/23

Kader Adler Mannheim 2022/23

© dpa-infocom, dpa:230515-99-698312/4