Der Schweizer Fußball-Nationaltrainer Murat Yakin hat die Spekulationen über seine Zukunft vor dem EM-Viertelfinale gegen England beiseitegeschoben. »Es gibt keinen Grund, jetzt über meine Zukunft zu diskutieren«, sagte der 49-Jährige im Trainingscamp der Eidgenossen in Stuttgart. Seine Konzentration gilt der Partie am Samstag (18.00 Uhr) in Düsseldorf, in der sich die Schweizer durchaus den nächsten Coup zutrauen.
Yakins Vertrag läuft nach dem Turnier aus. Der Schweizer Verband hatte ihm im Frühjahr eine Verlängerung angeboten, der Ex-Bundesliga-Profi diese zunächst aber abgelehnt. »Wir haben kommuniziert, dass wir gute Gespräche gehabt haben, dass wir das Ganze nach der Europameisterschaft angehen werden und nach einer möglichen Lösung suchen«, erklärte Yakin nun. Er habe das Angebot damals »aus Überzeugung nicht angenommen«, weil der Zeitpunkt aus seiner Sicht nicht gepasst und er auch keine Sicherheit gebraucht habe.
Erst in der Kritik - jetzt ein Gewinner
Nach der durchwachsenen EM-Qualifikation stand Yakin in der Heimat massiv in der Kritik. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Aufgrund der starken Leistungen seines Teams im bisherigen Turnier und insbesondere beim 2:0 im Achtelfinale gegen Italien gilt der Coach als einer der großen Gewinner bei den Schweizern. Zuletzt gab es Gerüchte um ein angebliches Interesse saudi-arabischer Clubs an Yakin. »Es gibt kein anderes Angebot«, sagte er dazu.
Gegen die bislang bei dieser EM enttäuschenden Engländer erwartet Yakin ein »offenes Spiel«. Der Marktwert der Three Lions sei deutlich höher als der seiner eigenen Mannschaft, erklärte der Trainer. Aber: »Lasst uns das Spiel spielen.« Sein Team sei in guter Verfassung.
Kapitän Granit Xhaka trainiert wegen Adduktorenproblemen derzeit individuell, wie der Verband mitteilte. Eine MRT-Untersuchung ergab aber, dass keine Verletzung vorliegt. Der Einsatz des Leverkuseners gegen England sei nicht gefährdet.
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