»Selbstverständlich habe ich das Interesse, irgendwann eine Mannschaft trainieren zu dürfen«, sagte der frühere Fußballprofi Julian Schuster in einem Anfang Februar veröffentlichten Interview der »Schwäbischen Zeitung«. Er habe dafür jedoch »keinen konkreten Plan«. Womöglich hat sich das inzwischen geändert. Schuster ist Medienberichten zufolge Favorit auf die Nachfolge von Christian Streich beim SC Freiburg. Womöglich schon diese Woche gibt der badische Bundesligist den Namen seines neuen Cheftrainers bekannt.
Schuster hat zwar noch keine Erfahrung als Proficoach. Dafür sprechen eine Reihe anderer Dinge für den Ex-Mittelfeldspieler und langjährigen Kapitän der Freiburger. Der 38-Jährige ist Inhaber der höchsten Trainerlizenz im deutschen Fußball. Als Verbindungsmann zwischen Profis und Nachwuchs ist er seit mehreren Jahren nah dran an den Spielern - und bereits fest integriert im aktuellen Trainerstab. Schuster kennt die Abläufe innerhalb des Vereins und genießt hohe Wertschätzung bei Angestellten und Fans.
Womöglich würde ihm all das im Umfeld des Clubs einen gewissen Kredit einräumen. Das Erbe, das der neue Trainer nach der mehr als zwölfjährigen und in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Ära Streich antreten wird, ist jedenfalls gewaltig.
Schuster zum Cheftrainer zu befördern, würde auch dem typischen Freiburger Modell entsprechen. Streich, jahrelang Coach der A-Jugend des SC, ging einst einen ganz ähnlichen Weg. Die Durchlässigkeit vom Nachwuchs- zum Profibereich war den Badenern schon immer wichtig. Eines der jüngeren Beispiele ist Noah Atubolu. Statt nach dem Abgang von Mark Flekken vergangenen Sommer einen etablierten Torhüter zu holen, machten die Freiburger den 21-Jährigen vom Keeper des Drittliga- zu dem des Bundesliga-Teams.
Mit wichtigen Säulen der Freiburger Mannschaft wie Kapitän Christian Günter oder Routinier Nicolas Höfler hat Schuster einst selbst noch zusammen gespielt. Womöglich wird er sie künftig als Cheftrainer anleiten.
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