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Schule suspendiert Lehrer nach »Reichsbürger«-Vorwürfen

Ein Lehrer an der Freien Waldorfschule in Ravensburg ist suspendiert worden, weil er mutmaßlich zu den »Reichsbürgern« gehört. Schüler hätten ein entsprechendes Ausweisdokument bei ihm entdeckt, erklärte das Regierungspräsidium Tübingen am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor hatten mehrere Medien über die Vorwürfe gegen den Gartenbau-Lehrer berichtet.

Die Aufsichtsbehörde stehe in Kontakt mit der Schule. »Als wir Kenntnis von den Problemen an der Waldorfschule Ravensburg bekamen, haben wir die Schulleitung vor Ort um Darstellung ihrer Sicht der Dinge gebeten«, erklärte ein Sprecher. Das Regierungspräsidium sei durch eine »Zeit-Online«-Recherche im Februar auf den Fall aufmerksam gemacht worden. Der Lehrer sei im März von Dienst suspendiert worden. Es gebe auch Vorwürfe gegen zwei weitere Lehrkräfte.

Die Behörde habe auch an Schulen in freier Trägerschaft die Aufgabe, für die Einhaltung der Bildungspläne sowie dafür zu sorgen, dass im Raum der Schule keine verfassungswidrigen Inhalte verhandelt würden. Die Schule selbst habe Aufklärung versprochen, so der Sprecher weiter.

Der Vorstand der Schule hatte auf Anfrage eine Stellungnahme für Freitag angekündigt. Bei der Aufarbeitung der »aktuellen Vorwürfe« soll auch der Verein Bildungseinrichtungen gegen Rechtsextremismus helfen. Auf ihrer Webseite distanziert sich die Schule »von den Inhalten und Ideologien der «Reichsbürger», der Querdenkenden und anderen Verschwörungstheoretikern sowie Extremisten«. Neutralität im Unterricht sei oberstes Gebot.

Sogenannte Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und erkennen ihre Rechtsordnung nicht an. Etwa 23.000 Menschen gehören laut dem Verfassungsschutz bundesweit der Szene an.

Verein Bildungseinrichtungen gegen Rechtsextremismus

Stellungnahme der Freien Waldorfschule Ravensburg

Informationen zu Rechsbürgern und Selbstverwaltern

© dpa-infocom, dpa:230511-99-649221/2