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Schleuserring nach großer Razzia zerschlagen

Nach fast einjährigen Ermittlungen hat die Bundespolizei bei einer großen Razzia in Baden-Württemberg und Bayern einen Schleuserring zerschlagen und einen der beiden mutmaßlichen Drahtzieher verhaftet. Insgesamt wurden am Mittwoch 18 Wohnungen und 2 Gaststätten durchsucht, 15 Menschen werden beschuldigt, wie die Lörracher Staatsanwaltschaft mitteilte.

Handschellen
Ein Mann trägt Handschellen. Foto: Stefan Sauer
Ein Mann trägt Handschellen.
Foto: Stefan Sauer

Einem verhafteten 41 Jahre alten Türken und einem 32-jährigen Deutschen wird vorgeworfen, gefälschte ausländische Papiere gewerbs- und bandenmäßig beschafft und Ausländer illegal nach Deutschland gebracht zu haben. Vier weitere Männer aus der Türkei sollen dem Duo geholfen haben, weitere neun Landsmänner von ihnen sollen versucht haben, mit den gefälschten Dokumenten einen deutschen Aufenthaltstitel zu erhalten. Die Razzia fand in Weil am Rhein und Lörrach, Eimeldingen, Bad Säckingen, Todtnau, Offenburg, Karlsfeld und München statt.

Nach Angaben der Ermittler waren die Männer auf dem Landweg von Italien über Österreich oder die Schweiz nach Deutschland geschleust worden. In Italien oder nach der Einreise in Deutschland erhielten sie gefälschte italienische Daueraufenthaltstitel. »Mit diesem Papier können die Personen eine Freizügigkeit gegenüber den deutschen Behörden vortäuschen«, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Für eine Arbeitserlaubnis stellten deutsche Behörden danach unwissend eine echte deutsche Aufenthaltserlaubnis aus. »Somit wurde der Aufenthalt der Geschleusten in Deutschland zum Schein legalisiert«, hieß es weiter.

Die ertappten Kunden des Rings müssen mit der Ausweisung rechnen. Der deutsche Hauptverdächtige ist auf freien Fuß.

© dpa-infocom, dpa:220928-99-932626/2