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Schlüsselspieler: Guirassy-Gala bei der Generalprobe

Serhou Guirassy präsentiert sich kurz vor dem Pflichtspiel-Start in Topform. Der Angreifer soll beim VfB Stuttgart auch in der neuen Saison den Unterschied machen. Doch bleibt er überhaupt?

Serhou Guirassy
Stuttgarts Torschütze Serhou Guirassy jubelt über das Tor zum 1:1. Foto: Uwe Anspach/DPA
Stuttgarts Torschütze Serhou Guirassy jubelt über das Tor zum 1:1.
Foto: Uwe Anspach/DPA

Sogar die gegnerischen Fans hatten Serhou Guirassy bei dessen Auswechslung mit Applaus vom Rasen verabschiedet. Die Gala des Stürmers bei der Generalprobe des VfB Stuttgart für den Pflichtspiel-Auftakt am kommenden Wochenende hat Eindruck hinterlassen. Alle drei Tore beim 3:0 (2:0)-Sieg des Fußball-Bundesligisten im Testspiel bei Sheffield United am Samstag gingen auf das Konto des 27-Jährigen. Guirassy ist die zentrale Figur in der Offensive der Schwaben. Noch. Doch kann der VfB ihn halten?

Von Mitspieler Pascal Stenzel gab es ein »besonderes Lob« für den Dreierpacker. Die Chancen seien »gut herausgespielt« und »gut genutzt« worden, sagte Stuttgarts neuer Torhüter Alexander Nübel. In der 8., 15. und 58. Minute hatte Guirassy getroffen - erst nach einer Einzelaktion, dann auf Vorlage von Kapitän Wataru Endo und schließlich nach einem Assist von Flügelflitzer Silas. Ein »runder Trip« sei das gewesen, resümierte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß eine Woche vor dem Erstrunden-Duell mit Regionalligist TSG Balingen im DFB-Pokal. Die Flexibilität und Zielstrebigkeit seiner Mannschaft in der Partie gegen den englischen Premier-League-Club hätten ihm gut gefallen, erklärte der 41-Jährige.

Für gut eine Viertelstunde standen Guirassy und der unter der Woche von Brighton & Hove Albion verpflichtete Deniz Undav dabei zusammen auf dem Platz. Undav kam in der 61. Minute zu seinem Debüt im VfB-Trikot, Guirassy ging nach 77 Minuten runter. Ob das Duo in Stuttgarts Offensive ein Modell für die Zukunft ist, wird sich aber erst noch zeigen.

Undavs Transfer sei kein Vorgriff auf einen möglichen Abschied Guirassys gewesen, hatte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zuletzt zwar erklärt. »Obwohl Zentrumstürmer, haben beide ihr eigenes Profil«, sagte der 44-Jährige. »Wir verfolgen konsequent unseren sportlichen Plan. Und Serhou ist dabei ein Schlüsselfaktor.« Natürlich sei man aber auch vorbereitet und tappe »für den Fall der Fälle nicht im Dunkeln.«

Elf Tore in 22 Liga-Spielen erzielte Guirassy in der vergangenen Saison, dazu eines in der Relegation gegen den Hamburger SV und noch zwei weitere im DFB-Pokal. Der von Stade Rennes ausgeliehene Angreifer war mit Abstand der beste Schütze der Stuttgarter, die ihn daraufhin fest verpflichteten und mit einem Vertrag bis 2026 ausstatteten. In diesem ist allerdings eine Ausstiegsklausel verankert - und ein klassischer Mittelstürmer wie Guirassy international derzeit vielerorts gefragt.

Beim VfB, der zuletzt zweimal nur knapp den Abstieg vermeiden konnte, ist der Nationalspieler Guineas der Mann für den Unterschied. Möglich, dass er künftig aber nach Höherem strebt. Sein Dreierpack von Sheffield darf dabei durchaus als Bewerbung gelten.

Kader VfB Stuttgart

© dpa-infocom, dpa:230805-99-718638/4