Zwei Schülerinnen sollen vor einer Berufsschule in Kehl mit einer Schreckschusspistole bedroht worden sein. Nach einer größeren Fahndung nahmen Einsatzkräfte einen 23 Jahre alten Verdächtigen vorläufig fest, wie die Polizei mitteilte. Zunächst waren die Beamten von keinen Verletzten ausgegangen. Doch später wurde bekannt, dass es neben den Drohungen auch Körperverletzungen gegeben haben soll.
Mehrere Zeugen hatten am späten Vormittag die Beamten informiert. Der Verdächtige soll demnach an einer Wendeplatte vor der Schule die 18- und 22-jährigen Schülerinnen aggressiv angegangen haben. Daraufhin zogen sich die beiden in das Schulgebäude zurück.
Ein Großaufgebot der Polizei suchte anschließend im näheren Umfeld der Berufsschule nach dem Verdächtigen. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Polizei sperrte das Areal zunächst weiträumig ab.
Laut eines Polizeisprechers wurde das Gebäude vorerst nicht evakuiert. »Zunächst ist die Sicherheit am wichtigsten«, hieß es am Mittwoch. Die Klassen schlossen sich deshalb in den Räumen ein. Nach gut einer Stunde kontrollierten die Beamten den Verdächtigen in Kehl. Der 23-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen.
Das Schulgebäude wurde nach der Festnahme Raum für Raum überprüft. Laut Polizei bestand keine Gefahr. Ob der Verdächtige auch Schüler an der Berufsschule ist, war zunächst unklar.
Im Umfeld der Berufsschule befinden sich unter anderem auch ein Gymnasium, eine Realschule, eine Grundschule und ein Kindergarten. Klassenweise wurden die Schüler am Mittag aus den Gebäuden entlassen. Eine Abholmöglichkeit für die Eltern wurde an der »Tulla-Realschule« eingerichtet. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen zum genauen Tathergang auf.
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