Trainer Christian Streich und der SC Freiburg wollen ihre gemeinsame Erfolgsgeschichte weiter schreiben. Mitten in einer der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinshistorie haben die Breisgauer den Vertrag mit dem dienstältesten der aktuellen Bundesliga-Chefcoaches wie erwartet verlängert und werden mit ihm im Sommer nach mehr als zehn Jahren in eine weitere Saison gehen.
Zudem verlängerte der Verein die Verträge mit den Co-Trainern Patrick Baier, Lars Voßler und Florian Bruns sowie Athletikcoach Daniel Wolf. Neu im Team ist Torwarttrainer Michael Müller als Nachfolger des endgültig zur Nationalmannschaft wechselnden Andreas Kronenberg.
»Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam ein stabiles Fundament aufgebaut, das auf Vertrauen ineinander und auf akribischer inhaltlicher Arbeit basiert«, erklärte SC-Sportvorstand Jochen Saier am Dienstag. »Wir sind überzeugt davon, in dieser Konstellation auch weiterhin erfolgreich an der Entwicklung unserer Mannschaft zu arbeiten.«
Wie lange der aus dem südbadischen Eimeldingen stammende Streich sich an den Sport-Club gebunden hat, gab der Verein wie üblich nicht bekannt. In der Regel verlängert der 56-Jährige um ein Jahr. Streich schätzt die Ruhe, mit der er am vergleichsweise kleinen und unaufgeregten Bundesliga-Standort Freiburg arbeiten kann.
Bis zum Vereinsrekord von Volker Finke fehlen Streich, der sich häufig auch zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußert, trotz seiner schon langen Amtszeit allerdings noch ein paar Jahre. Finke trainierte die Südbadener zwischen Juli 1991 und Juni 2007 und damit 16 Jahre lang.
Streich begann 1995 als Trainer in der Jugend des SC Freiburg. Am 29. Dezember 2011 übernahm er die Profis von Marcus Sorg, dem heutigen Co-Trainer der Nationalmannschaft. Damit geht er im Sommer in seine zwölfte Saison mit dem SC. Bisher betreute er das Profiteam in 383 Pflichtspielen.
Die Elf um Kapitän Christian Günter hat vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) als Tabellensechster noch gute Chancen auf den erstmaligen Einzug in die Champions League. Gelingt die Qualifikation für die Königsklasse, wäre es die erfolgreichste Saison überhaupt. Zudem kann die Mannschaft erstmals ins Endspiel des DFB-Pokals einziehen. Im Halbfinale tritt Freiburg am 19. April beim Zweitligisten Hamburger SV an.
Streich kann mittlerweile auf einen Kader zurückgreifen, der im Vergleich zu früheren Jahren breiter aufgestellt ist und mehr Qualität aufweist. Auch steht der Verein durch die hochprofessionelle Arbeit im Management und hohe Transfereinnahmen in den vergangenen Jahren finanziell trotz der Corona-Pandemie sehr gut da - und hat nach dem Einzug in das neue Europa-Park Stadion wirtschaftlich und damit vielleicht auch sportlich bessere Perspektiven als früher. Streichs Verlängerung könnte nun noch einen zusätzlichen Schub geben.
Kurzporträt Streich auf Freiburg-Homepage
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