Zäsur bei SAP: Mit Hasso Plattner hat sich am Mittwoch bei der Hauptversammlung der letzte Mit-Gründer aus dem Softwarekonzern zurückgezogen. Der 80-Jährige sagte, man habe gemeinsam viel erreicht. SAP habe sich zum wertvollsten deutschen Unternehmen und zu einem Konzern von Weltrang entwickelt. Das erfülle ihn mit großem Stolz. Er werde weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Plattner war seit 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Ihm folgt der ehemalige Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä, wie das Unternehmen mitteilte.
Plattner hatte SAP 1972 gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hans-Werner Hector gegründet. SAP-Vorstandsvorsitzender Christian Klein würdigte noch einmal die Verdienste des 80-Jährigen. »SAP ist das einzige Digitalunternehmen in Europa von Weltrang.« Er sei ein großartiger Visionär und habe den Konzern immer wieder neu erfunden. Die Welt und auch Deutschland könnten mehr »Hasso« gebrauchen.
Um die Personalie an der Spitze des Aufsichtsrats hatte es Turbulenzen gegeben, weil Europas größter Softwarekonzern Plattners Nachfolge überraschend umgeplant hatte. Eigentlich sollte den Posten Punit Renjen antreten. Im Februar war mitgeteilt worden: Der Konzern und der ehemalige Chef des Beratungsunternehmens Deloitte hätten entschieden, sich im gegenseitigen Einvernehmen zu trennen. Als Grund nannte SAP unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden. Plattner sagte nun bei der Hauptversammlung, dies sei die richtige Entscheidung gewesen.
Mit dem Finnen Ala-Pietilä, kehrte ein alter Bekannter zurück zum Konzern aus Walldorf. Der frühere Präsident von Nokia saß bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat von SAP. Ala-Pietilä sagte bei seiner Vorstellung, die Arbeit im Kontrollgremium sei Teamarbeit. Niemand alleine könne die Welt alleine am Laufen halten. Plattner und seine Frau halten über sechs Prozent der Anteile an dem Softwareunternehmen.
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