Schauspieler Samuel Koch plant eine Deutschlandtour voller Musik, Theater und Comedy - und zeigt sich verwundert über den ihm oft zugeschriebenen übergroßen Ernst. »In meiner Wahrnehmung ist Leichtigkeit meine viel stärkere Seite. Ich bin eher nahe an der Sonne gebaut«, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. Der 34-Jährige will mit seiner Show »Schwerelos« im Frühjahr 2023 auf Tournee gehen. »Wenn ich das Format bezeichnen müsste, würde ich sagen, ist es ein Valuetainment-Format. Value für Werte und Tainment für Unterhaltung.« Ihm sei wichtig, auch zum Nachdenken anzuregen. »Gleichzeitig wäre mir ausschließliche Wertevermittlung zu öde.«
Bei der Show gebe es zwar auch Theater und Schauspiel, sagte Koch. »Aber nicht, wie man es von klassischen Formaten gewohnt ist. Es ist eher eine Art Zirkusdramaturgie, in der alles möglich ist. Poetische, lyrische Momente, aber auch viel zu lachen - falls man dafür empfänglich ist.« Dass der Titel »Schwerelos« in einer Zeit von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg als Kontrastprogramm passe, sei ihm zwar bewusst, dies habe aber nicht von Anfang an im Fokus gestanden.
»Ich denke, dass irgendwie jeder Schwere loswerden möchte, und ich wünsche mir, dass sich die Menschen nach diesem Abend tatsächlich ein bisschen leichter fühlen«, sagte Koch. Er nutzt einen elektrischen Rollstuhl, seit er am 4. Dezember 2010 in der TV-Show »Wetten, dass..?« verunglückte. Der in Neuwied (Rheinland-Pfalz) geborene Künstler absolvierte eine Schauspielausbildung in Hannover und ist seit 2018 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim.
»Ich hoffe, dass ich immer einen Fuß in der Theatertür haben werde. Aber es ist nicht so, dass mir die Bretter die Welt bedeuten«, sagte Koch. Es sei möglich, dass er irgendwann weniger Rollen annehme und mehr eigene Projekte gestalte, gerne auch mit seiner Frau Sarah.
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