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Sadomaso-Chat: Prozess um Missbrauch von 13-Jähriger

Justitia-Statue
Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in der Hand. Foto: dpa/Dedert
Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in der Hand.
Foto: dpa/Dedert

HEIDLEBERG. Nach einem Kontakt über eine sadomasochistisch geprägte Chatgruppe soll ein Mann eine 13-Jährige sexuell missbraucht haben - nun muss er sich vor dem Landgericht Heidelberg verantworten. Kurz nach Beginn der Verhandlung am Montag schloss die Jugendkammer die Öffentlichkeit bis zur Urteilsverkündung aus. Die Richter begründeten dies unter anderem mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte des Opfers. Die Anklageschrift wurde nicht öffentlich verlesen.

Der heute 38 Jahre alte Angeklagte aus Leimen im Rhein-Neckar-Kreis soll sich im Jahr 2019 mit der damals 13-Jährigen über den Messenger-Dienst zu einem Treffen in Leipzig verabredet haben. Nach Angaben der Anklagebehörde soll sie ihn zuvor über ihr Alter informiert haben. Während des Treffens habe er sie gefesselt und dann gegen ihren Willen sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen. Nachdem das Mädchen Sex abgelehnt habe, habe er ihm die Handschellen abgenommen und es nach Hause gehen lassen.

Dem Angeklagten wird unter anderem schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Zudem soll er mehrfach kinderpornografische Bilder und Filme in die Whatsapp-Gruppe eingestellt haben. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Für den Prozess sind vier Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Bis Ende Februar sind vier weitere Verhandlungstermine angesetzt. (dpa)