Nach einer Zurückhaltung in der Corona-Krise will die IG Metall angesichts rekordverdächtiger Inflation ein deutliches Lohnplus für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Der Vorstand hatte zu Wochenbeginn eine Forderung von sieben bis acht Prozent mehr Geld für die Tarifrunde empfohlen.
»Mit einem hohen Tarifabschluss würden wir die Not vieler Firmen vergrößern oder sie aus dem Verband und der Tarifbindung treiben. Dies wollen wir unbedingt verhindern«, sagte Schulz. Angesichts eines möglichen Konjunkturabschwungs vertrage die Branche keine weiteren Kostenbelastungen.
Schulz verwies auf eine Umfrage, wonach knapp ein Viertel der Branchenunternehmen im Südwesten von Existenzsorgen geplagt werde. Gründe seien Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg. »Die Firmen leiden vor allem unter teils enormen Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen oder Vorprodukten.« Die Auftragslage sei aber weiterhin gut.
An der Umfrage beteiligten sich laut Verband in der zweiten Mai-Hälfte im Südwesten 310 Unternehmen mit rund 300 000 Beschäftigten.
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