STUTTGART. Baden-Württemberg fordert gemeinsam mit weiteren Bundesländern wegen der Corona-Krise eine spätere Umsetzung der umstrittenen Düngeverordnung in Deutschland. In einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) verlangt Agrarminister Peter Hauk (CDU) mit seinen Kollegen aus Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen angesichts der Ausnahmesituation eine »größtmögliche Flexibilität« der EU-Kommission. Die Initiative für den Brief komme aus Baden-Württemberg, heißt es aus dem Agrarministerium.
Am Freitag steht im Bundesrat die umstrittene Novelle der Düngeverordnung auf der Agenda. Bayern will einen Antrag stellen, wonach die Landwirte die Vorgaben der neuen Düngeverordnung erst ab 2021 anwenden müssen.
»Die aktuelle Lage durch Corona fordert unseren Bauernfamilien derzeit alles ab«, sagte Hauk am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. »Wenn wir jetzt noch die Düngeverordnung umsetzten sollen, dann bricht das System zusammen.« Man brauche nun die Zeit, sich auf die Bewältigung der Krise zu konzentrieren. (dpa)