Voraussetzung dafür sei aber, dass Betriebsärztinnen und -ärzte vom Pharmagroßhandel und den Apotheken mit Impfstoff beliefert würden. Bisher müssten sich noch die Impfzentren der Länder darum kümmern. »Das verlangsamt den gesamten Prozess und fordert die Impfzentren als Logistikunternehmen, was sie nicht sind«, moniert der Amtschef im ozialministerium, Uwe Lahl.
Darüber hinaus gebe es noch ungeklärte Fragen bei der Vergütung der Betriebsärztinnen und -ärzte. Die Bezahlung sei zwar grundsätzlich festgeschrieben, doch in der Praxis gebe es da noch Probleme. Lahl bittet das Bundesgesundheitsministerium, mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu klären, wie die Betriebsärzte genau abrechnen sollen. Beim Impfgipfel an diesem Montag wollen Bund und Länder unter anderem über die Priorisierung beim Impfen, die Logistik und über besondere Rechte für Geimpfte sprechen.
In Baden-Württemberg sollen nach den Hausärzten nun auch die Betriebsärzte immer mehr impfen. In den nächsten Tagen soll der erste Modellversuch beginnen, dann sollen die über 60-Jährigen geimpft werden. In dem Brief ersucht das ozialministerium den Bund nochmal um schnelle Impfstofflieferung. »Baden-Württemberg kann eine Million Impfdosen pro Woche verimpfen und bittet um Lieferung!«, schreibt der Amtschef. Die Betriebsärztinnen und -Ärzte spielten eine wichtige Rolle. »Im nächsten chritt können die Betriebe jedoch ihren Beitrag insbesondere bei der Verimpfung der jüngeren Bevölkerung leisten, die gerade besonders zum steigenden Infektionsgeschehen beiträgt.« (dpa)