STUTTGART/ROTTENBURG. Das Kandidatenkarussell dreht sich immer schneller. Der SPD-Politiker Martin Körner hat am Donnerstag seine Kandidatur für die Nachfolge von OB Fritz Kuhn (Grüne) bekannt gegeben. Aber auch der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher will OB von Stuttgart werden. »Ich habe mein Interesse bekundet «, bestätigte der CDU-Politiker dem GEA. Er habe schon vor Kuhns Verzichterklärung in Kontakt mit der Findungskommission seiner Partei in Stuttgart gestanden.
Neher, 46, ist seit 2008 Oberbürgermeister von Rottenburg, wurde 2016 im Amt bestätigt. Zudem ist er Vorsitzender des Tübinger CDU-Kreisverbands. Stuttgart als Stadt reizt ihn: »Die Stadt ist sehr gut aufgestellt«, sagt Neher. In der Kommunalpolitik könne man durchaus etwas bewegen. Das wichtigste Thema für Stuttgart aus seiner Sicht: »Die Wohnungspreise haben sich so hochgeschaukelt, dass sich ein Normalverdiener ein Eigenheim nicht mehr leisten kann.« Beim Thema Verkehr hält er es für verlockend, Stuttgart zum Vorbild für Mobilität in der Großstadt zu machen. Manschetten vor dem Sprung in die Großstadt hat er nicht: »Der frühere Stuttgarter OB Wolfgang Schuster war zuvor in ähnlicher Funktion.«
Neben Neher wird als möglicher CDU-Kandidat auch der OB von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold, gehandelt, berichtet der SWR. Bei der SPD erklärt Martin Körner: »Ich will Oberbürgermeister von Stuttgart werden. Stuttgart braucht eine neue Dynamik an der Spitze der Stadt«, sagt der Fraktionschef der Partei im Gemeinderat. Der 49-Jährige sagte Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten zuvor, er setze im OB-Wahlkampf auf Sieg, sehe gute Chancen, in aussichtsreicher Position in den zweiten Wahlgang zu gehen und diesen auch zu gewinnen. Voraussetzung dazu sei aber »ein breites Bündnis über die SPD hinaus«. Auch der SPD-Bürgermeister von Tengen im Kreis Konstanz, Marian Schreier, will antreten. Er kann aber wohl nicht auf die Unterstützung des Kreisvorstands der SPD Stuttgart zählen. Bei den Grünen wird vor allem Landtagspräsidentin Muhterem Aras als Kandidatin gehandelt. (GEA/dpa)