Logo
Aktuell Land

Rote Liste: Drittel der Farn- und Blütenpflanzen gefährdet

Verlierer, Gewinner und wiederentdeckte Verschollene - die Rote Liste für Farn- und Blütenpflanzen enthält gute Nachrichten, schlechte Nachrichten und unerwartete Neuigkeiten. Insgesamt aber bleibt die Lage kritisch.

Sand-Silberscharte
Eine Sand-Silberscharte. Foto: Peter Zschunke/DPA
Eine Sand-Silberscharte.
Foto: Peter Zschunke/DPA

In Baden-Württemberg sind rund ein Drittel der hier wachsenden Farn- und Blütenpflanzen gefährdet. Das geht aus der nun aktualisierten Roten Liste für diese Gewächse hervor, die die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) veröffentlicht. Zwar hätten sich einige der insgesamt rund 2260 Arten erholt - etwa die vom Aussterben bedrohte Sand-Silberscharte oder die Wilde Weinrebe, sagte LUBW-Präsident Ulrich Maurer. Der Bestand anderer Arten habe sich aber verschlechtert. »Das kann uns trotz ermutigender Erfolge bei einzelnen Arten nicht zufriedenstellen«, sagte Maurer.

Zu den Verlierern gehören den Angaben zufolge etwa Ackerwildkräuter wie der Zwerg-Gauchheil. Auch Waldorchideen wie dem Kriechständel und dem Frauenschuh gehe es nicht gut. Zu den Gewinnern gehören Orchideenarten wie etwa das Pyramiden-Knabenkraut, die zunehmende Wärme und Trockenheit gut verkraften. Auch einige bislang als »verschollen« eingestufte Arten wurden wiederentdeckt, darunter das Doldige Wintergrün.

Ursachen für schlechte Lebensbedingungen für die Pflanzen seien die Versiegelung von Flächen, Pestizide in der Landwirtschaft oder intensive Bewirtschaftung von Ackerland, was für zu viel Stickstoff im Boden sorge. Konkret wurden in der aktuellen Liste 801 der 2260 Arten einer Gefährdungskategorie zugeordnet. Das sind rund 35 Prozent.

Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen

© dpa-infocom, dpa:231020-99-631851/2