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Riemann und Asano düpieren Hoffenheim: VfL Bochum feiert

0:2 in der Hinrunde, 1:2 in der Rückrunde: Der VfL Bochum ist für Hoffenheim in dieser Saison ein Schreckgespenst. Der Japaner Asano trifft gleich zweimal mit großartiger Hilfe seines eigenen Schlussmanns.

Bochums Sebastian Polter (l) und Hoffenheims Angelo Stiller
Bochums Sebastian Polter (l) und Hoffenheims Angelo Stiller kämpfen um den Ball. Foto: Uwe Anspach
Bochums Sebastian Polter (l) und Hoffenheims Angelo Stiller kämpfen um den Ball.
Foto: Uwe Anspach

Manuel Riemann tanzte vor den Fans des VfL Bochum in der Gästekurve und ihm schallte das beliebte »Nie mehr... nie mehr, nie mehr - zweite Liga!« entgegen. Der Torhüter und der zweifache Torschütze Takuma Asano waren die gefeierten Profis beim 2:1 (1:0)-Sieg des Aufsteigers am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim. Die Kraichgauer ließen sich gleich zweimal von dem kongenialen Duo düpieren und mussten im Rennen um einen Champions-League-Platz den nächsten Rückschlag in der Fußball-Bundesliga einstecken. Der Japaner Asano traf jeweils nach einem weiten Abschlag von Keeper Riemann (28. und 59. Minute).

»Wir sind natürlich absolut zufrieden und überglücklich, heute hier drei Punkte mitgenommen zu haben«, sagte Bochums Trainer Thomas Reis mit glänzenden Augen. Mit der von ihm verordneten Manndeckung nervten die Gäste durchweg die TSG-Profis. Für Hoffenheim glich Nationalspieler David Raum (54.) vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick zwischendurch aus. Vor 15 014 Zuschauern in Sinsheim machten die Bochumer im Abstiegskampf einen weiteren großen Schritt nach vorn: Der Abstand zum Relegationsplatz mit Arminia Bielefeld beträgt neun Punkte.

Zwei Wochen nach dem Becherwurfskandal im abgebrochenen Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach zeigte der VfL eine couragierte und disziplinierte Vorstellung. Nach dem zuletzt so enttäuschenden 0:3 bei Hertha BSC konnten die harmlosen Hoffenheimer dagegen erneut nicht unter Beweis stellen, dass sie reif für die Königsklasse sind.

Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß lief in ungewohnten grauen Trikots mit orangefarbenen Ethno-Mustern auf - anlässlich ihres »Afrika-Spieltages«, mit dem sie auf die Folgen des Krieges in der Ukraine für den afrikanischen Kontinent aufmerksam machen wollten. Auffälliger starteten aber die Männer in Weiß: Bochum legte frech los und prüfte mit zwei gefährlichen Fernschüssen durch Konstantinos Stafylidis (3.) und Danilo Soares (11.) TSG-Keeper Oliver Baumann.

Von Anfang an gehörte Stafylidis im ungewohnten zentralen Mittelfeld zu den Auffälligsten seines Teams, auch als Bewacher von Spielmacher Christoph Baumgartner. Der Grieche ist von den Bochumern noch bis zum Saisonende aus Hoffenheim ausgeliehen. TSG-Coach Hoeneß hatte schon vor dem Wiedersehen die Entwicklung des 28-Jährigen gelobt.

Nach der Bochumer Anfangsoffensive rissen die Gastgeber das Spiel mehr und mehr an sich. Vor allem Baumgartner und Andrej Kramaric fanden immer öfter Lücken in der VfL-Abwehr, nutzten sie aber nicht. Mit einem Schuss wie ein Strich ins linke Toreck nach einem ganz starken Abstoß von Keeper Riemann überraschte auf der Gegenseite Asano Torwart Baumann - 0:1. »Wir wissen, dass wir fußballerisch einen der stärksten Torhüter der Liga haben, das ist schon eine Waffe«, sagte Reis später.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hätte Milos Pantovic auf 2:0 erhöhen müssen: Nach einem Fehlpass von Angelo Stiller rannte er alleine auf Baumann zu, schoss aber am Tor vorbei. Dabei hatte der Serbe beim 2:0 im Hinspiel aus über 60 Metern getroffen.

Nachdem Flankenspezialist Raum selbst den Ausgleich machte, bestrafte erneut Asano die Sorglosigkeit der Hoffenheimer: Kramaric hatte zuvor zwei vielversprechende Chancen vergeben, Florian Grillitsch patzte beim Abschlag von Riemann auf den schnellen Angreifer. »Wir hatten sehr gute Möglichkeiten, die wir liegen lassen haben. Von daher haben wir gegen eine abgezockte, richtig gute Bochumer Mannschaft heute verloren«, sagte TSG-Coach Hoeneß.

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