Seit Montagabend ist die Strecke der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim für eine Generalsanierung gesperrt - damit hat auch der geplante Ersatzverkehr seinen Betrieb aufgenommen. »Wir haben den Ersatzverkehr wie geplant in vollem Umfang in Betrieb genommen und es ist nicht irgendein Ersatzverkehr, sondern es ist wirklich der größte Ersatzverkehr, den wir jemals hatten«, sagte Felix Thielmann, Projektleiter Neuer Ersatzverkehr bei der Bahn. »Wir sind sehr zufrieden mit dem Auftakt.«
Doch minimale Knackpunkte gebe es noch: »Das ein oder andere Detail fehlt noch, bis es komplett rund läuft«, erklärte Thielmann während eines Pressegesprächs. Bei den Haltestellen gebe es noch wenige mögliche Verbesserungen, etwa, dass diese von parkenden Autos freigehalten würden. »Wir sind in Maximalstärke vor Ort, um alles so glatt wie möglich laufen zu lassen.«
Bisher kaum Probleme
Am Frankfurter Hauptbahnhof ließ das Chaos am Montagmorgen auf sich warten. Zwei sogenannte Reisendenlenker, die Fahrgästen behilflich sein sollen, sagten, es sei »sehr überschaubar«. Die Lenker sollen während aller Ferienzeiten und zwei Wochen danach an großen Haltestellen den Reisenden helfen, hieß es von der Bahn.
Auch ein junger Fahrgast der RE70-Alternative zeigte sich zufrieden: »Alles ist super, die Busse fahren im Grunde pünktlicher als die Züge und die Fahrtzeit ist auch voll okay«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Frau war dagegen etwas verärgert. Sie müsse nun mit dem Fahrrad in den Nachbarort und brauche von dort nun rund 50 statt 30 Minuten bis nach Frankfurt. »Von meinem Heimatort muss ich das Dreifache an Zeit einrechnen, das ist keine Option für mich«, sagte sie. Pünktlich bei ihrer Arbeit in einem Krankenhaus zu sein »ist unmöglich«.
Mehr als 1.000 Fahrten täglich
Während der fünfmonatigen Bauarbeiten bis Dezember 2024 werden
Regionalbahnen und S-Bahnen durch einen Ersatzverkehr mit Bussen ersetzt.
Fernverkehrs- und Güterzüge fahren auf Umleitungsstrecken weiter.
Die Busse fahren im Regionalverkehr auf zwölf Linien alle 5 bis 15 Minuten. Das sind
insgesamt über 1.000 Fahrten für rund 16.000 Reisende pro Tag. Mit dieser dichten Taktung wolle man auch verhindern, dass viele Leute aufs Auto umsteigen, sagte Projektleiter Thielmann.
Damit sich die Fahrgäste gut im Ersatzverkehr zurechtfinden, werden sie vor und
während der Fahrt in Echtzeit informiert. Sie können etwa auf ihrem
Smartphone den Weg zur nächsten Ersatzhaltestelle sehen und live verfolgen, wo ihr
Ersatzbus gerade fährt und wie weit er noch entfernt ist. Die Reisenden sehen den
Streckenverlauf auf digitalen Anzeigen an vielen Haltestellen, außen am Bus und im
Innenraum.
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